Baustein zur flächendeckenden Versorgung
München, den Datum: 26.03.2024kbo-Lech-Mangfall-Kliniken und kbo-Heckscher-Klinikum bauen in Wolfratshausen
Am ehemaligen Forstamt in Wolfratshausen errichten die Kliniken des Bezirks Oberbayern (kbo) die beiden dringend benötigten psychiatrischen Tageskliniken für 20 Erwachsene sowie 16 Kinder und Jugendliche. Bestandteil sind auch je eine psychiatrische Institutsambulanz und eine Schule für psychisch kranke Kinder und Jugendliche. Lehrkräfte der Carl-August-Heckscher-Schule werden die jungen Patientinnen und Patienten der Tagesklinik des kbo-Heckscher-Klinikums unterrichten.
Der Neubau wird schnell entstehen: Nach dem Spatenstich im Frühjahr 2024 sollen die beiden Tageskliniken und Ambulanzen bereits Ende nächsten Jahres ihren Betrieb aufnehmen können. Das dreigeschossige Gebäude mit einer Nutzfläche von rund 1 800 Quadratmetern wird durchgängig barrierefrei sein. Großen Wert legen die beiden kbo-Kliniken bei diesem Projekt auf eine nachhaltige Bauweise: Die Fassade wird aus nachwachsendem Material sein, das Dach mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet und extensiv begrünt werden. Für angenehme Temperaturen im Winter sorgt eine Holzpelletheizung. Im Außenbereich ist ein Patientengarten geplant. Eine Tiefgarage mit 13 Stellplätzen soll die Parkplatzsituation entlasten.
Kinder und Erwachsene profitieren
Jährlich sollen hier bis zu 250 erwachsene und mindestens ebenso viele minderjährige Patientinnen und Patienten teilstationär behandelt werden. Sie profitieren von den intensiven und strukturierten Therapiemethoden und können dennoch in ihrem gewohnten familiären Umfeld bleiben. Das therapeutische Spektrum beider Tageskliniken umfasst eine moderne leitlinien-orientierte psychotherapeutische und pharmakologische Behandlung. Ergänzt wird es durch ein multimodales Therapieprogramm mit ergo-, kreativ- und bewegungstherapeutischen Angeboten. In der kbo-Lech-Mangfall Tagesklinik werden außerdem moderne Neuromodulations-Verfahren wie beispielsweise die repetitive transkranielle Magnetstimulation eingesetzt. So steht den Patientinnen und Patienten das komplette Angebot an psychiatrischen und psychotherapeutischen Therapien wie bei einer stationären Versorgung in einem Krankenhaus zur Verfügung.
Lang ersehntes Angebot
Auf die Einbeziehung der Angehörigen sowie die Berücksichtigung der individuellen Lebensumstände der Patientinnen und Patienten wird großer Wert gelegt. Bei Bedarf kann darüber hinaus im Anschluss an den tagesklinischen Aufenthalt eine weitere ambulante Betreuung bis hin zu aufsuchenden Angeboten erfolgen. Dies geschieht in enger Absprache und in Ergänzung zu den Angeboten der niedergelassenen ärztlichen Fachleute in der Region. „Für die Patientinnen und Patienten im Landkreis Bad Tölz/Wolfratshausen stellen die Tagesklinik und ihre angegliederte Institutsambulanz einen lang ersehnten Meilenstein in der psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung dar. Künftig wird vielen Betroffenen erspart, sich in stationäre Behandlung begeben zu müssen,“ erklärt Professor Dr. Landgrebe, Ärztlicher Direktor der kbo-Lech-Mangfall-Kliniken gGmbH.
50 neue Mitarbeitende
Weitere rund 5 000 Patientinnen und Patienten sollen jährlich von den beiden Ambulanzen versorgt werden. Das ärztliche und das psychologische Personal arbeitet dann Hand in Hand mit den Mitarbeitenden des Pflege- und Erziehungsdienstes und den Fachtherapeutinnen und Fachtherapeuten – insgesamt werden etwa 50 kbo-Mitarbeitende am neuen Standort wirken. „Ich freue mich, dass wir unserem Ziel, in jedem oberbayerischen Landkreis ein tagesklinisches und ambulantes Angebot für Erwachsene, Kinder und Jugendliche zu etablieren, wieder ein großes Stück nähergekommen sind“, erklärt kbo-Vorstandsvorsitzender Franz Podechtl.
„Ich möchte mich bei allen Partnern, also dem Landkreis und der Stadt, bedanken, dass wir jetzt loslegen können“, betont Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger, der auch Verwaltungsratsvorsitzender der Kliniken des Bezirks Oberbayern ist. „Das ist ein wichtiger weiterer Baustein zur flächendeckenden Versorgung, gerade für den Bereich Kinder und Jugendliche.“ (BF)