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Klaus Günter Stahlschmidt aus München geehrt

München, den Datum: 23.09.2021
Bezirksmedaille

Er hat Herausragendes für die Gesellschaft geleistet


Als Zeichen seiner Anerkennung verleiht der Bezirk Oberbayern an Menschen, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich um das öffentliche Wohl in Oberbayern verdient gemacht haben, die Bezirksmedaille.

„Wir als Bezirk Oberbayern wollen ein Zeichen in der Gesellschaft dafür setzen, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement jeder einzelnen Person ist“, betonte Bezirkstagspräsident Josef Mederer bei der Verleihung der Bezirksmedaille im Sitzungssaal des oberbayerischen Bezirkstags in München. Mederer bezeichnete ehrenamtlich tätige Menschen als unverzichtbaren Teil der Gesellschaft und nannte das Engagement der ausgezeichneten Personen „ein Geschenk für unser Land“. Er zitierte die Lebensweisheit, dass man entweder von einer besseren Welt träumen könne oder aufwachen und anpacken, um etwas zu bewegen und zu verändern. Mederer führte aus, dass die Menschen, die der Bezirk mit der Bezirksmedaille ehrt, zu denen gehören, die aufgewacht sind und anpacken. „Das ist vorbildlich. Dafür wollen wir Sie als Vorbilder ehren“.

In diesem Jahr zeichnet der Bezirk Oberbayern ungewöhnlich viele Vorbilder aus. Hintergrund ist, dass im vergangenen Jahr der Bezirk Oberbayern wegen der Coronapandemie auf Medaillenverleihungen weitgehend verzichtet hatte. Nun werden in diesem Jahr Personen für die Jahre 2020 und 2021 geehrt.

Zu den Geehrten zählt Klaus Günter Stahlschmidt aus München.

Bezirkstagspräsident Josef Mederer sagte in seiner Laudatio:

„Menschensammler“ wurde unser nächstes Vorbild in einem Zeitungsbeitrag genannt. Für mich ist Klaus Günter Stahlschmidt aus Obermenzing ein Mensch, der brennt – der erfüllt ist von der Flamme der Berufung, die leuchtet, wärmt, nährt und auf andere überspringt. Klaus Günter Stahlschmidt ist ein Beispiel dafür, dass Lebensläufe nicht geradlinig verlaufen müssen. Seine Vita zeigt auch, wie wichtig es ist, der Stimme des Herzens zu folgen.
Stahlschmidts Biografie ist von der Flamme der Berufung geprägt: Anfangs schien alles auf eine gesicherte Existenz im Staatsdienst hinauszulaufen: Nach Real- und Handelsschule hatte er ein Auskommen als Regierungsinspektor bei der Bundesfinanzbehörde. Nebenbei besucht er die Abendschule und holt das Abitur nach.

Daneben verbringt er „zur Seelenbildung“ viel Zeit mit Menschen in sozial schwierigen Lebenslagen und veranstaltet Freizeiten für straffällige Jugendliche. Schließlich verlässt er den sicheren Staatsdienst und beginnt Theologie zu studieren – seine wahre Berufung. Stahlschmidt ist bereits Mitte 30, als er vom gerade frisch ernannten Münchner Erzbischof Josef Ratzinger zum Priester geweiht wird.

Das Engagement von Stahlschmidt geht weit über das hinaus, was man von einem Seelsorger erwartet: In seiner Gemeinde engagierten sich 60 Gruppen mit mehr als 500 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Im Mittelpunkt von Stahlschmidts ehrenamtlichem Engagement sind aber weiterhin Menschen, die am Rand der Gesellschaft stehen: Sein Pfarrhaus steht Asylsuchenden, Flüchtlingen und obdachlosen Frauen und Männern offen. Im Blick hat Stahlschmidt auch das Wohl der Kinder: Regelmäßig treffen sich in der Gemeinde etwa 20 Gruppen mit 400 Kindern.

Intensiv kümmert er sich auch um Eltern, die durch ein Unglück ihr Kind verloren haben. Ihnen ist er eine große Stütze. Seit vielen Jahrzehnten engagiert sich der Seelsorger im Verein für verwaiste Eltern und trauernde Geschwister, den er selbst mitgegründet hat. 1991 richtet er eine überregionale tätige „Suizidgruppe“ ein und ist seit 1999 erster Vorsitzender des Vereins.

Pfarrer Stahlschmidt hat mit seinem persönlichen Einsatz vielen Menschen in Extremsituationen neue Lebensperspektiven eröffnet. Durch seine Arbeit im Verein „Verwaiste Eltern“ hat er sich sehr intensiv um Menschen in seelischer Not gekümmert. Sein ganzes Leben lang war er für Menschen in Not da und hat viel Leid gelindert.

Sehr verehrter Herr Stahlschmidt, Ihr Wirken ist vorbildlich! Es ist mir ein Anliegen, dies mit der Verleihung der Bezirksmedaille zu würdigen. Bleiben Sie ein Brandstifter, der das Feuer der Berufung weitergibt – stecken Sie andere an mit der Flamme ehrenamtlichen Engagements für die Mitmenschen!


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