1,6 Millionen Euro für Denkmäler in Oberbayern
München, den Datum: 08.10.2024Bezirk Oberbayern vergibt Fördergelder für Denkmalpflege
Der Kulturausschuss des oberbayerischen Bezirkstags hat mehr als 1,6 Millionen Euro für die Denkmalpflege bewilligt. Der Bezirk fördert damit 97 Denkmäler der kommunalen, kirchlichen oder privaten Hand. Am meisten profitieren davon die Landkreise Eichstätt und Starnberg sowie die Landeshauptstadt München.
„Mit unserer Denkmalpflegeförderung tragen wir maßgeblich dazu bei, dass die Kulturlandschaft Oberbayern auch für die nächsten Generationen attraktiv bleibt,“, sagte Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger. Altes erhalten sei dabei kein Selbstzweck. Der Bezirk wolle bewusst alte Gemäuer einer neuen Nutzung zuführen. Die Förderung, für die der Bezirk in diesem Jahr insgesamt 3,3 Millionen Euro ausgibt – eine erste Förderrunde hatte bereits im Frühjahr stattgefunden –, sei „ein bedeutsamer Rückfluss der Bezirksumlage in die Landkreise und kreisfreien Städte“.
Landkreis Eichstätt
Landeshauptstadt München
Landkreis Starnberg
Landkreis Weilheim-Schongau
Landkreis Landsberg am Lech
Landkreis Stadt Ingolstadt
Landkreis Garmisch-Partenkirchen
Landkreis Traunstein
Der Landkreis Eichstätt
Der größte Anteil im Fördertopf geht mit rund 183.000 Euro an den Landkreis Eichstätt und kommt 14 Denkmälern zugute. Darunter befinden sich mehrere Kirchen und Kapellen wie die barocke Wallfahrtskirche St. Salvator in Bettbrunn (Gemeinde Kösching) oder die Flurkapelle St. Stefan bei Forchheim (Gemeinde Pförring). Gefördert werden auch zwei Jurahäuser in Eichstätt und Titting. Letzteres erhält für die Sanierung den höchstmöglichen Zuschuss von 50.000 Euro. Das Legschieferdach aus Kalkplatten ist dabei ausgenommen, da dieses bereits über das Jurahaus-Sonderprogramm gefördert wird, an dem der Bezirk ebenfalls als Geldgeber beteiligt ist. In Altmannstein fließt Geld in diverse Sanierungen am Schloss Sandersdorf, unter anderem werden das historische Glashaus und das Gärtnerhaus instandgesetzt. Die Gemeinde Eitensheim möchte den Roßstall im Carlshof zum Kulturzentrum umbauen und erhält dafür Geld vom Bezirk.
Übersicht Förderung Landkreis Eichstätt:
- Pfarrkirche Kirche Mariä Heimsuchung Appertshofen (Gemeinde Stammham) Außenrenovierung mit Erneuerung der Dacheindeckung des Turms: 19.800 Euro
- Pfarrkirche St. Bartholomäus Tettenwang (Gemeinde Altmannstein), Innenrenovierung: 15.250 Euro
- Filialkirche St. Stephanus Unterdolling (Gemeinde Oberdolling), Renovierung der historischen Fleischmann-Orgel: 1.600 Euro
- Wallfahrtskirche St. Salvator Breitbrunn (Gemeinde Kösching), Außenrenovierung und Neugestaltung der Kerzenkapelle 18.450 Euro
- Flurkapelle St. Stephan Forchheim (Gemeinde Pförring), Außenrenovierung: 3.650 Euro
- Friedhofskapelle und Friedhofsmauer Schönfeld (Gemeinde Schernfeld), Sanierung und Instandsetzung: 4.700 Euro
- Schloss Sandersdorf Altmannstein, Sanierung des historischen Glashauses, Gärtnerhaus und Keller südlich der Gärtnerei: 3.775 Euro
- Herrenhaus Hagenacker Dollnstein, Dachsanierung und Fassadenanstrich: 7.100 Euro
- Alte Schule Emsing Emsing (Gemeinde Titting), Gesamtsanierung und Aufteilung in zwei Wohneinheiten: 9.850 Euro
- Roßstall im Carlhof Eitensheim, Gesamtsanierung mit Umbau zum Kulturzentrum: 6.950 Euro
- Jurastadel im ehemaligen Siechhof Eichstätt, Umfangreiche Notsicherungsmaßnahmen wegen Einsturzgefahr; Vorarbeiten für spätere Wohnraumschaffung: 35.000 Euro
- Jurahaus – Bauernhof und Wohnstallhaus Titting, Gesamtsanierung ohne Legschieferdach: 50.000 Euro
- Wohn- und Geschäftshaus Eichstätt, Renovierung von Fassadenteilen: 3.100 Euro
- Wohnhaus Eichstätt, Sanierung der Fassade: 3.750 Euro
Die Landeshauptstadt München
Mit rund 174.000 Euro fördert der Bezirk acht Objekte in der Landeshauptstadt München. Die höchstmögliche Fördersumme von 50.000 Euro geht an die Landeshauptstadt München für die Grundschule an der Fürstenrieder Straße 30, deren Fenster saniert werden. Auch zwei Gotteshäuser bekommen Geld vom Bezirk: die Damenstiftskirche St. Anna für die Erneuerung der Fassade und die Ev.-luth. Kirche St. Markus für die Sanierung der Steinmeyer-Orgel. Der Rest ist für Wohngebäude in privater Hand gedacht.
Übersicht Förderung Landeshauptstadt München:
- Damenstiftskirche St. Anna München, Sanierung der Fassade: 40.000 Euro
- Ev.-luth. Kirche St. Markus München, Sanierung der Steinmeyer-Orgel: 5.000 Euro
- Grundschule Fürstenrieder Straße 30 München, Fenstersanierung: 50.000 Euro
- Mehrfamilienhaus München, Restaurierung Stuckdekor und Stuckmarmor: 39.500 Euro
- Mehrfamilienhaus München, Erneuerung der Fassade: 2.000 Euro
- Mietshaus München, Sanierung Fassade und Treppenhaus, Erneuerung Fenster und Eingangstür: 18.201 Euro
- Mietshaus München, Fenstersanierung 2. OG: 17.800 Euro
- Einfamilienhaus München, Dachsanierung: 1.083 Euro
Der Landkreis Starnberg
Im Landkreis Starnberg fördert der Bezirk mit 159.000 Euro sechs Denkmäler. Die höchstmögliche Fördersumme von 50.000 Euro erhalten gleich drei Objekte: das Schloss Mörlbach in Berg, das Landhaus „von Arnim“ in Feldafing und das frühere Kaufhaus Biller in Starnberg. Ein Zuschuss vom Bezirk geht auch an eine Hofkapelle im Weiler Schorn (Gemeinde Starnberg) und an die Friedenskapelle in Andechs, deren Glockentürmchen erneuert wird.
Übersicht Förderung Landkreis Starnberg:
- Schloss Mörlbach Berg, Restaurierung der Fenster und Fassade: 50.000 Euro
- „Schwedenvilla“ Weßling, Balkoninstandsetzung: 1.000 Euro
- Landhaus „von Arnim“ Feldafing, Sanierung, Rückführung unsachgemäßer Veränderungen (z. B. Verglasung Veranda) sowie energetische Sanierung: 50.000 Euro
- Ehemaliges Kaufhaus Biller Starnberg, Restaurierung und Gesamtsanierung: 50.000 Euro
- Friedenskapelle Andechs, Renovierung und Instandsetzung des Glockentürmchens: 1.000 Euro
- Marienkapelle (Hofkapelle) Starnberg, Ortsteil Schorn, Gesamtinstandsetzung, Renovierung der Raumschale: 7.000 Euro
Der Landkreis Weilheim-Schongau
145.500 Euro fließen in den Landkreis Weilheim-Schongau und kommen dort sechs Denkmälern zugute. Zuschüsse gibt es für die Pfarrkirchen St. Walburga in Schwabbruck und St. Leonhard in Forst (Gemeinde Wessobrunn). Für die Sanierung eines Bauernhauses in Schwelken (Gemeinde Wessobrunn) gibt der Bezirk den Höchstsatz von 50.000 Euro. Die Gemeinde Wildsteig erhält einen Zuschuss vom Bezirk für die Renovierung ihres Gemeindehauses.
Übersicht Förderung Landkreis Weilheim-Schongau:
- Gemeindehaus Wildsteig Renovierung: 30.000 Euro
- Hammerschmiede Schwabsoien, statische Sicherung: 3.500 Euro
- Pfarrkirche St. Walburga Schwabbruck, Sanierung des Dachtragwerks, Sicherung des Gewölbes, Instandsetzung der Fassade: 46.000 Euro
- Pfarrkirche St. Leonhard Forst (Gemeinde Wessobrunn), Restaurierung und Instandsetzung der Innenräume: 14.000 Euro
- Pfarrhof Wessobrunn Wessobrunn, Erneuerung von neun Fenstern, Putzausbesserung: 2.000 Euro
- Bauernhaus Schwelken (Gemeinde Wessobrunn), Umbau und Sanierung, Wohnraumerweiterung: 50.000 Euro
Der Landkreis Landsberg a. Lech
Mit rund 145.000 Euro fördert der Bezirk Oberbayern neun Objekte im Landkreis Landsberg a. Lech. Dazu gehören die Kirchen St. Johann Baptist in Fuchstal und St. Lorenz in Vilgertshofen-Pflugdorf, bei beiden wird der Turm instandgesetzt. Die Erzabtei St. Ottilien erhält einen Zuschuss für die Instandsetzung eines Mietshauses in ihrem Besitz. Auch einige Kommunen erhalten Zuschüsse zur Sanierung denkmalgeschützter Gebäude: die Stadt Landsberg für die Turnhalle in der Katharinenvorstadt und die Gemeinde Eresing für das Gasthaus Alter Wirt. An den Schulverband Windach geht Geld für die Grundschule zur Fortsetzung der Sanierung der Grundschule Windach. Von den restlichen Mitteln profitieren Denkmäler in privater Hand.
Übersicht Förderung Landkreis Landsberg a. Lech:
- Turnhalle Katharinenvorstadt (ehemalige Reithalle) Landsberg a. Lech Notsicherung wegen gerissener Holzbalken im Dachtragwerk: 25.000 Euro
- Gasthaus Alter Wirt Eresing, Instandsetzung und Anstrich der Fassade, Austausch der Fenster und Eingangstür: 5.000 Euro
- Grundschule Windach Windach Mehrkostenantrag zur Sanierung: 27.500 Euro
- Pfarrkirche St. Johann Baptist Fuchstal Turminstandsetzung: 7.000 Euro
- Filialkirche St. Lorenz Pflugdorf (Gemeinde Vilgertshofen), Turminstandsetzung: 15.000 Euro
- Pfarrheim (ehemaliges Pfarrhaus) Igling, Notsicherung und Instandsetzung der Westwand: 1.400 Euro
- Mietshaus „Villa II“, Erzabtei St. Ottilien St. Ottilien, Instandsetzung und Rekonstruktion der Glockenhaube: 14.000 Euro
- Wohn- und Geschäftshaus Landsberg a. Lech Sanierung, 1. Bauabschnitt (Instandsetzung Dachtragwerk und Zwischendecken): 20.000 Euro
- Ehemaliges Kleinbauernhaus Landsberg a. Lech, Instandsetzung, Ausbau des Wirtschaftsteils zur Nutzung als Ferienimmobilie: 30.000 Euro
Die Stadt Ingolstadt
Die Stadt Ingolstadt erhält rund 105.000 Euro vom Bezirk. Alle fünf geförderten Objekte sind in privatem Besitz. Vier davon sind Wohn- bzw. Geschäftshäuser. Das fünfte im Bunde ist ein Nebengebäude des ehemaligen Pfarrhofs im Ortsteil Mühlhausen, das zur Bestandssicherung ein neues Dach erhält.
Übersicht Förderung Stadt Ingolstadt:
- Wohnhaus mit Werkstatt, Ingolstadt Gesamtinstandsetzung: 50.000 Euro
- Wohn- und Geschäftshaus, Ingolstadt Außensanierung: 40.550 Euro
- Wohn- und Geschäftshaus, Ingolstadt Mehrkostenantrag Sanierung Dach und Ausbau Dachgeschoss: 8.410 Euro
- Mehrfamilienhaus Ingolstadt, Erneuerung der Fenster und Ausbesserung der Fassaden: 2.410 Euro
- Ökonomiegebäude des ehemaligen Pfarrhofs Ingolstadt-Mühlhausen, Dachsanierung: 4.000 Euro
Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen
Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen erhält rund 104.000 Euro aus dem Topf der Denkmalpflege des Bezirks. Die höchstmögliche Fördersumme von 50.000 Euro vergibt der Bezirk gleich zwei Mal: für die Komplettsanierung der Villa Riedeck und für ein Wohn- und Geschäftshaus, dessen Dachgeschoss samt Dachtragwerk instandgesetzt werden soll. Der Förderkreis Murnauer Parklandschaft e. V. erhält einen Zuschuss für den Seidlpark, der Eigentum der Marktgemeinde ist. In dem von Emanuel von Seidl gestalteten Park soll der Brunnen wieder instandgesetzt werden.
Übersicht Förderung Landkreis Garmisch-Partenkirchen:
- Seidlpark Murnau a. Staffelsee, Instandsetzung und Reaktivierung des Brunnens: 4.180 Euro
- Villa Riedeck Garmisch-Partenkirchen, Komplettsanierung innen und außen: 50.000 Euro
- Wohn- und Geschäftshaus Garmisch-Partenkirchen, Instandsetzung Dachtragwerk und Dachgeschoss: 50.000 Euro
Der Landkreis Traunstein
Kirchen und Kapellen: Sie bilden die Mehrzahl der im Landkreis Traunstein mit rund 81.000 Euro geförderten Denkmäler. Die höchstmögliche Fördersumme von 50.000 Euro kommt der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Peterskirchen (Gemeinde Tacherting) zugute. Das Gotteshaus wird im Inneren renoviert und liturgisch neu gestaltet. Einen Zuschuss gibt es auch für die Taborkirche auf dem 1674 Meter hohen Hochfelln bei Bergen. Das hochgelegene Kirchlein erhält ein neues Holzschindeldach. Auch einige Kapellen im Landkreis können mit dem Geld vom Bezirk saniert werden: die Bäckerhuberkapelle in Palling, die Maria-Hilf-Kapelle in Reit im Winkl, die Ortskapelle Mühlau (Gemeinde Schleching) und die Eglharter Kapelle in der Gemeinde Seeon-Seebruck. Die Gemeinde Ruhpolding bekommt einen Zuschuss für die Schlosskapelle am ehemaligen Jagdschloss, das heute als Heimatmuseum dient. Zu den acht geförderten Objekten gehört auch ein Bauernhaus in Schleching.
Übersicht Förderung Landkreis Traunstein:
- Pfarrkirche St. Peter und Paul Peterskirchen (Gemeinde Tacherting), Innenrenovierung und liturgische Neugestaltung: 50.000 Euro
- Taborkirche auf dem Hochfelln Bergen, Neueindeckung des Dachs mit Holzschindeln, nach Sichtkontrolle ggf. Erneuerung der Unterkonstruktion: 9.804 Euro
- Bäckerhuberkapelle Palling, Innenrestaurierung: 11.318 Euro
- Maria-Hilf-Kapelle Reit im Winkl, Neueindeckung des Dachs mit Lärchenholzschindeln: 2.360 Euro
- Ortskapelle Mühlau (Gemeinde Schleching), Erneuerung der Lärchenholzschindeln: 1.800 Euro
- Eglharter Kapelle Eglhart (Gemeinde Seeon-Seebruck), Instandsetzung und Restaurierung des Kapellenturms nach einem Sturmschaden: 4.611 Euro
- Heimatmuseum (ehemaliges Jagdschloss) Ruhpolding, Erneuerung des Holzschindelvordachs an der Schlosskapelle: 380 Euro
- Bauernhaus Schleching, Erneuerung der Fenster im ersten Stock: 434 Euro
Der Bezirk Oberbayern fördert den Erhalt von Bau- und Bodendenkmälern sowie von Einzelobjekten, die wegen ihrer künstlerischen, städtebaulichen, wissenschaftlichen oder volkskundlichen Bedeutung von allgemeinem Interesse sind. Dafür hat er in diesem Jahr insgesamt mehr als 3,3 Millionen Euro ausgegeben. Mit der Förderung sollen die höheren Kosten, die bei der Renovierung oder Restaurierung denkmalgeschützter Gebäude entstehen, kompensiert werden. Der Bezirk übernimmt zehn bis 20 Prozent dieser Mehrkosten, jedoch nur bis zu einer Höhe von maximal 50.000 Euro.
Auskunft über die Förderung in den anderen Landkreisen erhalten Sie im Bereich Kommunikation des Bezirks Oberbayern.
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Gefördert vom Bezirk Oberbayern: das neue Dach der Taborkirche auf dem Hochfelln (Bergen im Landkreis Traunstein).
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