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Man lernt nie aus

München, den Datum: 26.09.2022

Patientenfürsprecherin der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Landsberg am Lech zieht Bilanz

Seit gut einem Jahr ist Michaela Geiger Patientenfürsprecherin in der kbo-Lech-Mangfall-Klink Landsberg am Lech. Ihre Vermittlungsfunktion zwischen Angehörigen sowie Patientinnen und Patienten auf der einen und der Klinik auf der anderen Seite nimmt sie engagiert wahr.

Ältere Frau mit Brille in einem blauen Trainingsanzug im Freien vor einer Wand aus Holzverkleidung
Michaela Geiger Patientenfürsprecherin in der kbo-Lech-Mangfall-Klink Landsberg am Lech (© kbo - Kliniken des Bezirks Oberbayern)

Die Zeitungsanzeige, mit der der Bezirk Oberbayern eine Person für die Patientenfürsprache suchte, hatte Michaela Geiger nur zufällig entdeckt, fühlte sich aber spontan angesprochen: „Ich habe mir gedacht: Das könnte etwas für Dich sein. Ich bin nämlich gern für Menschen da“, erzählt die gelernte Schreinermeisterin. Sie bewarb sich beim Bezirk um die Stelle. Dass sie letztlich ausgewählt wurde, lag auch an den Erfahrungen, die sie mitbrachte. Nach einem Schlaganfall im Jahr 2016 hatte sie ihren Beruf als Schreinerin aufgeben müssen und übernahm seither Besuchsdienste für den Sozialverband VdK.

Dort ließ sie sich zur Pflegebegleiterin ausbilden, nahm an Demenz-Schulungen teil und ist inzwischen im VdK Landsberg Ortsvorsitzende. „Ausgestattet mit diesem ganzen Wissen habe ich mir die Tätigkeit als Patientenfürsprecherin in der kbo-Lech-Mangfall-Klink Landsberg am Lech zugetraut“, sagt sie rückblickend.

Seither setzt sich die vierfache Mutter und Oma von fünf Enkelkindern für die Patientinnen und Patienten ein. Wann immer es ihre Zeit zulässt, radelt die Rentnerin in die Klinik. Dann geht sie von Station zu Station und sieht nach dem Rechten.

Patientenfürsprache – ein Gewinn für alle

Mit ihrer zugewandten Art kommt sie bei allen gut an. Sie stellt sich den Neuankömmlingen vor und bietet ihre Hilfe an. Diese wird immer mehr in Anspruch genommen – zumal sie als Patientenfürsprecherin unabhängig ist und der Schweigepflicht unterliegt. Aber nicht nur die Patientinnen und Patienten profitieren von der Arbeit der engagierten, zuweilen auch resoluten Fürsprecherin. Auch Michaela Geiger selbst bringt die neue Tätigkeit Erfüllung.

Dabei gelingt es ihr auf verschiedenste Weise, den Bann zu brechen. „Manchen singe ich etwas vor oder wir singen gemeinsam. Eine Dame mochte vor allem Kirchenlieder. Musik öffnet die Herzen.“ Zu einem anderen Patienten, früher ebenfalls Schreiner, kam der Zugang durch einen Austausch über Holzarbeiten. „Jedes Gespräch verläuft individuell und spontan, ich folge keinen Regeln, lasse mich von der Intuition leiten“, erzählt die Patientenfürsprecherin. So unterschiedlich jedes Treffen mit „ihren“ Patientinnen und Patienten auch verlaufen mag, so wichtig ist es, immer äußerst aufmerksam zu sein. „Man muss sehr gut zuhören können, um das Vertrauen seines Gegenübers zu gewinnen.“

Nach einem Jahr Tätigkeit in der kbo-Lech-Mangfall-Klink Landsberg am Lech zieht Geiger eine rundweg positive Bilanz und weiß inzwischen: „Die Probleme psychisch kranker Menschen unterscheiden sich in nichts von denen anderer Menschen.“ Um weiter in ihre neuen Aufgaben als Patientenfürsprecherin hineinzuwachsen, möchte Geiger regelmäßig Fachfortbildungen besuchen. „Damit ich die Rolle der neutralen Vermittlerin, die die Interessen der Patientinnen und Patienten wahrnimmt und vertritt, immer besser ausfüllen kann.“ (BF)