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Beste Therapien für Kinder

München, den Datum: 26.09.2022

Neues kbo-Kinderzentrum München erfüllt viele Wünsche

Am 12. Mai wird der Neubau des kbo-Kinderzentrums München mit einem feierlichen Fest­akt eingeweiht und kann voraussichtlich im Sommer bezogen werden. Der Bau um­­fasst zum einen eine Sozialpädiatrie mit 60 Betten. Zum anderen wird darin eine Tages­klinik für Erwachsenenpsychiatrie in Kooperation mit dem kbo-Isar-Amper-Klinikum Platz fin­den, außerdem ein vollstationärer Bereich für die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Ko­operation mit dem kbo-Heckscher-Klinikum.

Im Interview verraten die Mütter von zwei Patientinnen und der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Volker Mall, was den Neubau des kbo-Kinderzentrums München so besonders macht und worauf sie sich freuen.


Was ist das Besondere am kbo-Kinder­zentrum München?
Evana Hertling (Mutter) Die Vielfalt an Therapien im kbo-Kinderzentrum ist wirklich der Wahnsinn. Wir bekommen hier alles, was unsere Tochter Tamara braucht: von der Physiotherapie über die Logopädie und Ergotherapie bis hin zur Gangrobotertherapie und unterstützenden Kommunikation. Als Eltern werden wir mit unseren Ängsten und Sorgen ernst genommen.

Portaitfoto eines Mannes mit markanter Brille, offenem, weißen Hemd und Sakko.
Im Gespräch: Prof. Dr. Volker Mall (oben) und

Prof. Dr. Volker Mall Das Besondere an unserer Einrichtung ist, dass wir unseren Kindern alle machbaren Behandlungsmöglichkeiten anbieten können, damit diese sich bestmöglich entwickeln. Dazu sind wir ein großes, interprofessionelles Team mit Spezialistinnen und Spezialisten aus den verschiedensten Fachrichtungen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Sozialpädiatrie der Technischen Universität München und einem großen Team von Forschenden haben wir die Möglichkeit, den Patientinnen und Patienten die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zugutekommen zu lassen. Ein ganz wichtiges Ziel unserer Behandlung ist das Thema Inklusion. Wir helfen den Kindern in vielen Fällen zurück in die Gesellschaft, in die Schule und dabei, am ­täglichen Leben teilzunehmen.

Welche Rolle spielen die Eltern bei der Behandlung?

Junge Frau mit Brille und lockigen, schulterlangen Haaren hält ihr Kind und einen Teddybären in den Armen.
Friederike Eibach mit ihrem Kind, das im kbo-Kinderzentrum behandelt wird. (© kbo-Kinderzentrum)

Friederike Eibach (Mutter) Wir schätzen am kbo-Kinderzentrum sehr, dass wir Eltern wahr- und ernstgenommen werden, dass man uns zuhört und wirklich auf uns eingeht – das ist für uns sehr wichtig.

Mall Eltern und Familien sind für uns ein zentrales Element. Die Eltern sind für die Kinder die ersten Ansprechpersonen. Sie schaffen einen Schutzraum, sie unterstützen ihrer Kinder und wissen am Besten, was diese brauchen. Deswegen sind sie bei allen Gesprächen und Tests dabei, und wir nehmen sie auf den Stationen mit auf. Das ist bei uns absoluter Standard. Im Neubau haben wir jetzt tolle, neue Möglichkeiten, um die Eltern unterzubringen.

Was macht den Neubau so einzigartig?
Mall Eine wichtige Eigenschaft ist, dass er ein großzügiges Platzangebot schafft: in den Gängen, Patientenzimmern und Therapieräumen. Außerdem bringt er zwei wichtige Therapieeigenschaften zusammen. Einmal den Faktor Licht: Licht ist therapeutisch wirksam, und das Gebäude ist extrem licht. Das haben wir den Architektinnen und Architekten von Anfang an mit auf den Weg gegeben, und sie haben das ganz hervorragend umgesetzt. Und das zweite ist Bewegung. Auch Bewegung ist ein therapeutisches Element, das wir überall im Haus wiederfinden.

Junge Frau mit Brille und grüner Bluse umarmt ihr lachendes Kind.
Evana Hertling und ihre Tochter

Eibach Wir freuen uns auf den gesamten Neubau. Das kbo-Kinderzentrum wird ein Ort sein, bei dem wir Eltern nicht das Gefühlt haben, dass wir in eine Klinik kommen, sondern an einen Ort, der Wärme ausstrahlt. Die erfahren wir übrigens auch vom gesamten Team.

Was zeichnet die Patientenzimmer aus?
Mall Die neuen Patientenzimmer sind Rückzugsorte auch für uns Eltern. Sie schaffen Erholung von manchmal auch anstrengenden Therapie­tagen. Sie bieten mit ihren großen Fenstern und komfortablen Elternbetten ganz neue Möglichkeiten. Ich bin davon überzeugt, dass das den Behandlungserfolg deutlich verbessern wird.

Hertling Auf den Neubau freue ich mich schon riesig. Die Zimmer werden um einiges größer und mit einem eigenen Badezimmer ausgestattet sein. Das ist wirklich viel angenehmer und für uns fantastisch, da wir ja zusammen mit unseren Kindern sehr viel Zeit im Kinderzentrum verbringen. Es ist wichtig, dass wir einen Ort haben, an dem wir nach ­einem langen Behandlungstag zur Ruhe ­finden können.


(Interview: AD)

Zahlen und Fakten

1968 Gründung des Kinderzentrums als weltweit erstes sozialpädiatrisches Zentrum durch Prof. Theodor Hellbrügge

Seit Beginn der 2000er-Jahre wird intensiv diskutiert, das Kinderzentrum zu modernisieren und zu erweitern.

2016 Architekturwettbewerb für den Neu- und Erweiterungsbau

2020 Abriss und Beginn der Arbeiten für den ersten Bauabschnitt

2021 Grundsteinlegung für den stationären Neubau

Mitte 2023 Geplante Fertigstellung und ­Bezug

kbo-Kinderzentrum München

Das kbo-Kinderzentrum München hat sich auf die Diagnostik und Therapie von Entwicklungsstörungen und Behinderungen spezialisiert. Es ist das größte Sozialpädiatrische Zentrum Deutschlands. Im kbo-Kinderzentrum München gibt es eine Ambulanz und Fachklinik für Sozialpädiatrie und Entwicklungsrehabilitation.

Dank des Neubaus erhöht sich die Bettenkapazität in der Sozial­pädiatrie des kbo-Kinderzentrums München von 45 auf 60 Betten. In der Tagesklinik entstehen 15 zusätzliche Plätze in Kooperation mit dem kbo-Isar-Amper Klinikum.
Daneben werden 16 Betten der Fachrichtungen Kinder- und Jugend­psychiatrie und -psychotherapie in Kooperation mit dem kbo-Heckscher-Klinikum neu geschaffen.

Aktuell werden jährlich rund 13 500 Patienten (etwa 12 500 ambulant, etwa 850 stationär) im ­kbo-­Kinderzentrum behandelt. 320 Expertinnen und Experten mit ­kinder- und jugendärztlichem, psychologischem, therapeutischem, sozialpäda­gogischem und heilpädagogischem ­Fachwissen arbeiten im kbo-Kinder­zentrum unter einem Dach. Die Baumaßnahmen werden mit über 29 Millionen Euro vom Freistaat Bayern gefördert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 45 Millionen Euro.

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