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Miteinander – von Anfang an

München, den Datum: 26.11.2020
Soziales

Modellprojekt „Inklusive Kita“ von Bezirk Oberbayern und Stadt München

Gemeinsam basteln, singen und herumtoben: Dass Kinder mit und ohne Behinderungen in der Kita gemeinsam ihren Alltag gestalten, ist wünschenswert, aber längst nicht selbstverständlich. Mit Hilfe des Modellprojekts „Inklusive Kita“ soll sich das ändern. Die Landeshauptstadt München und der Bezirk Oberbayern haben das Konzept entwickelt, das Inklusion in der Kita lebt. In vier Münchner Kindertagesstätten wird es bereits umgesetzt.

Das Projekt will die Start- und Teilhabechancen von Kindern mit Behinderungen verbessern. Bezirkstagspräsident Josef Mederer sagte zum Auftakt: „Inklusion fängt im Kindesalter an. Eine inklusive Gesellschaft bezieht jeden Menschen mit all seinen Bedürfnissen von Anfang an ein. Von Anfang an heißt für mich, dass bereits Kinder in der Kita spielerisch lernen, wie Inklusion im Alltag gelingt.“

Vier Münchner Kitas als Modelleinrichtungen

Im Bezirk hat die Regionalkoordination Kinder und Jugendliche in Referat 22 gemeinsam mit dem Bildungsreferat der Stadt die Leitlinien für das Modell erarbeitet. Als Modelleinrichtungen ausgewählt wurden vier neu gebaute Münchner Kindertageseinrichtungen. Dies sind: die Kita Luna im Stadtteil Ramersdorf-Perlach, das Haus der Kinder in Aubing/Lochhausen, das Haus der Kinder in Thalkirchen/Obersendling/Forstenried/Fürstenried sowie das Haus der Kinder in Milbertshofen/Am Hart. Träger sind neben der Landeshauptstadt München mit zwei Kitas, der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising und die KTS Verwaltungs-GmbH mit je einer Einrichtung. Sie haben sich verpflichtet, jeweils mindestens fünf Kinder mit besonderem Förderbedarf aufzunehmen. Da jede der Modell-Kitas insgesamt 100 Betreuungsplätze hat, sind es in Summe 400 Kinder mit und ohne Behinderungen, denen das Projekt zugutekommt.

Bezirk Oberbayern berät Modell-Kitas fachlich 

Fachleute für Inklusionsfragen aus dem Bildungsreferat unterstützen die Kitas. Der Bezirk Oberbayern berät die Modell-Kitas fachlich zur Förderung der Kinder mit Behinderungen. Zusätzlich zu den in der Bayerischen Rahmenleistungsvereinbarung für Teilstationäre Angebote zur Tagesbetreuung festgelegten 50 Fachstunden pro Kind finanziert der Bezirk darüber hinaus weitere Planstellenanteile. Damit soll der Bedarf an Eingliederungshilfe in den Kitas gedeckt werden.

Individuelle, kindbezogene Förderung

Diese finanzielle Ausstattung ermöglicht den Kitas für die individuelle, kindbezogene Förderung Pädagoginnen und Therapeutinnen einzusetzen. Darüber hinaus können sie inklusive Gruppenangebote verwirklichen. Ziel ist laut Armin Homp, der im Referat 22 das Projekt begleitet hat, das Erleben und Lernen des solidarischen Verständnisses von Anderssein ohne Ausgrenzung und Abwertung. Davon profitieren alle Kinder und sammeln inklusive Erfahrungen für ihr Leben“, erläutert Homp.

Entlastung für Familien

Das fachliche Konzept haben der Bezirk Oberbayern und das städtische Bildungsreferat gemeinsam entwickelt. Ein wichtiges Ziel ist, das Modell nach der Evaluation auf andere Kindertageseinrichtungen zu übertragen. Mit den neu entwickelten Rahmenbedingungen sollen in Zukunft möglichst viele Kinder mit besonderem Förderbedarf in einer wohnortnahen Kita unterstützt werden. Bisher werden Kinder mit Behinderungen im Vorschulbereich vor allem in Heilpädagogischen Tagesstätten und ambulant in Frühfördereinrichtungen gefördert. „Wenn wir die Förderung in die Kita-Abläufe integrieren, entlasten wir auch die Familien“, sagte Bezirkstagspräsident Mederer. „Auch das ist ein wichtiges Plus des neuen Modells.“