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Neustart für die Blankensteinhütte 

Schulen für Holz und Gestaltung: Freude über gelungenes Projekt 

Eines der größten Projekte der Schulen für Holz und Gestaltung (SHG) des Bezirks Oberbayern ist beendet. Ende Juli konnte die Einweihung der neuen Blankensteinhütte im Tegernseer Gebiet gefeiert werden, einer Selbstversorgerhütte des DAV. Zwei Jahre lang hatten sich die Schülerinnen und Schüler der SHG um den Innenausbau gekümmert. Das Ergebnis lässt sich sehen: Entstanden ist ein Neubau, der mit ökologischer Bauweise und einer Reduzierung auf das Wesentliche überzeugt. 

Acht Personen stehen zwischen senkrechten Balken in der Fassade eines neu errichteten Holzhauses.
Gruppenfoto auf der Baustelle in 1 214 Metern Höhe: Die Hütte liegt im Kessel zwischen Wallberg, Setzberg und Risserkogel. (© Schulen für Holz und Gestaltung des Bezirks Oberbayern Garmisch-Partenkirchen)

Begonnen hatte alles Mitte 2022 mit einer Anfrage des Deutschen Alpenvereins. Er wollte wissen, ob die Schulen für Holz und Gestaltung an einer Kooperation für den Innenausbau der neuen Blankensteinhütte interessiert wären. Nötig geworden war der Neubau, weil die 1938 erbaute ursprüngliche Blankensteinhütte nicht mehr den Brandschutzvorschriften entsprach und statische Mängel aufwies.

Schulleiter Florian Becker erinnert sich: „Da waren Freude und Aufregung – oder besser – die freudige Aufregung groß.“ Freude darüber, dass der DAV als prominenter Auftraggeber an einer Zusammenarbeit mit den SHG interessiert war. Und darüber, dass die Schülerinnen und Schüler die Chance hatten, zusammen mit Münchner Architekt Rainer Schmid die neue Hütte in Holzbauweise zu planen und fertigzustellen. Aufregung wiederum, weil die Schule einen Auftrag in dieser Größenordnung noch nie in Eigenregie ausgeführt hatte: von der Planung durch die Fachakademie für Raum- und Objektgestaltung bis zur kompletten Fertigung durch die Berufsfachschule für Schreiner.

Die Herausforderung war enorm: Die betreuenden Fachlehrer, allen voran ­Benjamin Nejedly von der Fachakademie und Jan Thies von der Berufsfachschule, mussten Terminpläne, Kalkulationen, Leistungsverzeichnisse und die gesamte Logistik rund um Materialbestellung, Zuschnitt, Transport und Montage auf dem Berg übernehmen – plus die Anleitung der beteiligten Schülerinnen und Schüler. Das kostete Zeit und Nerven und führte zu Engpässen im sonstigen Unterricht, die andere Lehrkräfte auffangen mussten.

Insgesamt 14 Studierende der Fach­akademie und 17 Auszubildende der Berufsfachschule waren an dem Projekt beteiligt. Sie entwarfen und fertigten nicht nur Wand- und Deckenverkleidung sowie feste Einbauten wie Regale, Betten, Küche und Stauflächen, sondern auch neue ­Hocker, Bänke und Tische für die Hütte. Schulleiter Florian Becker ist jedenfalls begeistert von dem Ergebnis: „Beim Besuch der Blankensteinhütte kommen keine Zweifel darüber auf, dass sich das Projekt für alle Beteiligten gelohnt und einen ­großen Mehrwert für die Lehre geboten hat.“ (ug)