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Geld für Brauerei, Burg und Bauernhäuser

München, den Datum: 11.04.2018
Heimat

Bezirk Oberbayern vergibt über 800.000 Euro für Denkmalpflege

Rund 830.000 Euro hat der Kulturausschuss im oberbayerischen Bezirkstag heute für die Denkmalpflege bewilligt. Davon fließt der größte Anteil in den Landkreis Eichstätt. Zuschüsse von über 50.000 Euro erhalten auch die Landkreise Traunstein, Pfaffenhofen an der Ilm und Garmisch-Partenkirchen.

Spitzenreiter ist mit einer Fördersumme von rund 123.000 Euro der Landkreis Eichstätt. Hier dient die Finanzspritze vom Bezirk Oberbayern vor allem dem Erhalt von Kirchen und Kapellen. So gibt es 50.000 Euro für die Pfarrkirche St. Andreas in Wellheim, die außen saniert und statisch gesichert werden soll. Geld für ein neues Äußeres bekommen auch die Kirchen St. Andreas in Beilngries-Wolfsbuch (rund 16.200 Euro) und St. Lorenzi in Oberdolling (5.000 Euro) sowie die Wegkapelle Hl. Dreifaltigkeit in Oberemmendorf (Markt Kipfenberg, 500 Euro). Die Sanierung des Pfarrhauses in Schernfeld-Rupertsbuch fördert der Bezirk mit rund 22.000 Euro. Aber auch Privatleute können sich über einen Zuschuss zum Erhalt ihrer Immobilie freuen. Jeweils rund 10.000 Euro gehen zu diesem Zweck an Wohnungseigentümer in Pförring und in Beilngries.

Die zweithöchste Fördersumme erhält mit rund 120.000 Euro der Landkreis Traunstein. Das Geld fließt vor allem in bäuerliche Anwesen, die nicht nur saniert, sondern zum Teil auch umgebaut und neu genutzt werden sollen. Das ist zum Beispiel beim Ortnerhof in Obing der Fall, in dem über 30 neue Wohnungen entstehen sollen. An der Sanierung des großen Vierseithofs beteiligt sich der Bezirk mit 50.000 Euro. 10.000 Euro gehen nach Vachendorf, wo ein Bauernhaus und der dazugehörige Rossstall ebenfalls mit Wohneinheiten ausgestattet werden soll. Auch für Voruntersuchungen zu Maßnahmen an Bauernhäusern gibt der Bezirk Geld. Zugute kommt es unter anderem einem Einfirsthof in Seeon (5.000 Euro) und dem Alten Rabenbauernhaus in Inzell (1.700 Euro). Ganz anderen Zwecken dienen zwei Zuschüsse, die nach Stein an der Traun gehen. Dort erhält die Schlossbrauerei 2.000 Euro für neue Fenster und der Verein Freunde der Burg Stein darf sich über 7.000 Euro für die Sanierung von Kamin und Gewölbe im Hochschloss freuen. Unter den geförderten Projekten im Landkreis ist auch die Kirche St. Peter und Paul in Tittmoning, die vom Hausschwamm befreit werden soll (5.000 Euro).

Auf Platz drei in der Rangfolge kommt der Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm mit rund 85.000 Euro. Die Förderung des Bezirks Oberbayern geht an drei Kirchenstiftungen, die ihre denkmalgeschützten Gebäude instand setzen möchten. Im Einzelnen sind das die Pfarrkirche St. Johann Baptist in Pfaffenhofen (50.000 Euro), die Filialkirche St. Johannes Evangelist im Pfaffenhofener Ortsteil Ankofen (22.000 Euro) und das Pfarrheim St. Pantaleon in Hohenwart-Deimhausen (4.400 Euro). Auch ein privater Eigentümer darf sich über eine Finanzspritze vom Bezirk Oberbayern freuen: Rund 8.800 Euro sind für den Haimerlhof in Wolnzach bestimmt. Ein Nebengebäude des Anwesens aus dem 18. Jahrhundert soll saniert und mit mehreren Wohneinheiten versehen werden.

Mit rund 76.000 Euro fördert der Bezirk Oberbayern die Denkmalpflege im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Die Zuschüsse fließen zum größten Teil in den Erhalt bäuerlicher Architektur. So gehen 50.000 Euro für die Sanierung eines Bauernhofs nach Großweil und 6.000 Euro nach Farchant, wo ein Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert ein neues Holzschindel-Dach bekommt. In Uffing am Staffelsee soll ein Kornkasten erneuert werden. Zu den Zimmerer- und Fundamentarbeiten gibt der Bezirk 15.700 Euro dazu. Auch die Eigentümer eines Wohnhauses in Garmisch-Partenkirchen erhalten Geld vom Bezirk, das für die statische und energetische Sanierung bestimmt ist.

Der Bezirk Oberbayern bezuschusst Maßnahmen an Bau- und Bodendenkmälern sowie an Einzelobjekten, die wegen ihrer künstlerischen, städtebaulichen, wissenschaftlichen oder volkskundlichen Bedeutung von allgemeinem Interesse sind. Insgesamt stellt er dafür in diesem Jahr 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Nach der aktuellen Vergabe von rund 800.000 Euro werden die restlichen Mittel im November vergeben. Mit der Förderung sollen die höheren Kosten, die bei der Renovierung oder Restaurierung denkmalgeschützter Gebäude entstehen, kompensiert werden. Der Bezirk übernimmt zehn bis zwanzig Prozent dieser Mehrkosten, jedoch nur bis zu einer Höhe von 50.000 Euro. Die Förderung der Denkmalpflege gehört zum Aufgabenbereich der Fachberatung Heimatpflege des Bezirks Oberbayern, die ihren Sitz im Kloster Benediktbeuern hat.

Auskunft über die Förderung in den anderen Landkreisen erhalten Sie in der Pressestelle des Bezirks Oberbayern.