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Ein Schützenmeister mit der Leidenschaft zum Krippenbau

München, den Datum: 04.10.2018
Auszeichnungen des Bezirks

Franz Josef Kisters aus Ebersberg mit der Bezirksmedaille geehrt

Als Zeichen seiner Anerkennung verleiht der Bezirk Oberbayern an Menschen, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich um das öffentliche Wohl in Oberbayern verdient gemacht haben, die Bezirksmedaille.
Gruppenfoto mit Urkunde und Bezirksmedaille
Foto: Wolfgang Englmaier © Pressestelle Bezirk Oberbayern

"Mehr als ein Drittel der Menschen ab 14 Jahren engagiert sich in Bayern für das Ehrenamt." Mit dieser beeeindruckenden Zahl wies der Bezirkstagspräsident Josef Mederer zu Beginn seiner Rede auf den hohen Stellenwert des Ehrenamtes in der Gesellschaft hin. Ob in der unmittelbaren Nachbarschaft oder in der Gemeinde, ob im Verein oder in der Kirche, ob in vielfältigen privaten Initiativen, in Stiftungen, Selbsthilfegruppen oder in den großen Wohlfahrtsverbänden und Rettungsdiensten, das Spektrum des Ehrenamtes ist riesig. 

"Menschlichkeit, Zuwendung, Empathie, Zeit, ein offenes Ohr für andere – das sind alles Dinge, die wir nicht staatlich verordnen können. Es sind aber Werte, die Sie mit Ihrem ehrenamtlichen Engagement leben und vorleben." So beschrieb Josef Mederer den Kern des Ehrenamtes und bezeichnete die Ausgezeichneten als "Vorbilder, die ein wichtiger Teil des Fundamentes unserer Gesellschaft und unserer Demokratie" seien. Und dies ist für den Bezirk Oberbayern auch Ansporn, um die Vorbildlichkeit Ihres Handelns mit der Verleihung der Bezirksmedaille nicht nur zu würdigen, sondern vor allem, sie auch publik zu machen. Mit dem Wunsch "Geben Sie Ihr Feuer der Begeisterung weiter!" dankte er den Geehrten für ihren Einsatz. 

Hier die Laudatio durch Bezirkstagspräsident Josef Mederer:


Als nächstes Vorbild möchte ich Ihnen eine Persönlichkeit vorstellen, die auf verschiedenen Bereichen ehrenamtlich tätig ist, für ein Thema allerdings eine Leidenschaft entwickelt, mit der sie vielen Menschen begeistern kann wie kein anderer: Ich möchte Ihnen Franz Josef Kisters aus Ebersberg vorstellen.
Kisters ist seit 1999 „erster Schützenmeister“ der königlich privilegierten Feuerschützen Ebersberg.
Kisters ist Schütze aus Leidenschaft und immer für seine Vereinskameraden da. Dabei ist er nicht nur ein treffsicherer Kamerad, sondern hat auch etwas von einem Bischof: 60 Jahre lang verkörperte er den Nikolaus. In diesem ehrenamtlichen Engagement besuchte er Schulen, Vereine, Kindergärten und war für karitative Zwecke unterwegs. Der Bayerische Rundfunkt hat ihn dazu 2017 als Tagesgast in "Wir in Bayern" eingeladen und er konnte dort von seinem Dienst als Nikolaus erzählen, bei dem er über Generationen hinweg Kinderaugen zum Leuchten gebracht hat.
Leuchtende Kinderaugen begleiten ihn auch bei seiner anderen Leidenschaft, den Weihnachtskrippen. Als Franz Kisters vor 15 Jahren in Rente ging, entdeckte er diese Passion und hat seitdem nicht nur mehr als 100 Krippen aus der ganzen Welt gesammelt, er hat sich auch selbst einen Namen gemacht als begabter Krippenbauer und –Restaurator. Seitdem hat er mehr als 200 Krippen selbst gebaut.
Diese Leidenschaft behält Kisters aber nicht für sich, sondern macht seine Kleinodien einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. So kennt im Landkreis Ebersberg fast jeder die wunderschönen und detailgetreu angefertigten "Kisters-Krippen", die beim alljährlichen Ebersberg Krippenweg eine ganz besondere vorweihnachtliche Stimmung erzeugen. Das ganze Jahr über sammelt er hierfür in der Natur geeignetes Material.
Der von Franz Kisters initiierte weihnachtliche Rundweg durch die Kreisstadt Ebersberg mit über 80 Stationen wird in rein ehrenamtlicher Arbeit und in seiner unwiderstehlichen Art von ihm organisiert und ist zwischenzeitlich fester Bestandteil der Ebersberger Stadtführungen, die von Gästen aus dem gesamten oberbayerischen Raum besucht werden.
Ein Exemplar des bekannten Krippenbauers steht seit Dezember 2017 im Bayerischen Landtag und wird künftig zu jeder Weihnachtszeit im Maximilianeum vertreten sein. Hierfür wurde von ihm ein altbayerischer Stall aus etwa 100 Jahre altem Holz in gut 100 Arbeitsstunden geschaffen. Der traditionelle Ebersberger Krippenweg hat mit dem Maximilianeum nun auch einen prominenten Standort in München.

Ihnen, Herrn Kisters, entbiete ich unsere aufrichtige Hochachtung: Sie schenken den Menschen ihre Freizeit und bringen ihnen Freude.

Eine besondere Freude ist es für mich, dass wir Sie am heutigen Tag ehren dürfen, denn der 4.10. ist der Namenstag von Franz von Assisi: Er war es, der im Jahr 1226 die erste Krippe aufgestellt hat!

Als äußeres Zeichen der Anerkennung ehren wir Sie mit der Bezirksmedaille und sagen heute „Vielen herzlichen Dank“ für Ihr vorbildliches Engagement!


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