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Herausragendes für die Allgemeinheit geleistet:

München, den Datum: 06.10.2015
Bezirksmedaille

Josef Kink aus Fürstenfeldbruck mit der Bezirksmedaille geehrt

Als Zeichen seiner Anerkennung verleiht der Bezirk Oberbayern an Menschen, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich um das öffentliche Wohl in Oberbayern verdient gemacht haben, die Bezirksmedaille. „Wir als Bezirk Oberbayern wollen ein Zeichen in der Gesellschaft dafür setzen, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement jedes Einzelnen ist“, betonte Bezirkstagspräsident Josef Mederer bei der Verleihung der Bezirksmedaillen im Europäischen Künstlerhaus Oberbayern in Freising. Mederer bezeichnete ehrenamtlich Tätige als unverzichtbaren Teil der Gesellschaft: „Liebe Ehrenamtliche – wir brauchen Sie, egal in welchem Bereich Sie tätig sind! Wir brauchen Vorbilder, die uns die Werte vorleben, die das soziale Gefüge und die kulturellen Grundlage einer humanistisch geprägten, demokratischen und christlichen Gesellschaft ausmachen: Miteinander statt Gegeneinander. Inklusion statt Ausgrenzung. Sie zeigen uns, wie es geht. Sie helfen mit, unsere Gesellschaft an der Basis zusammenzuhalten – in der Nachbarschaft, im Ort, im Stadtteil oder in der Region. Dafür möchten wir Ihnen allen von ganzem Herzen danken!“

Vor diesem Hintergrund nannte es Mederer sehr erfreulich, dass es sehr viele Menschen gibt, die Dank ihrem Engagement für diese Auszeichnung geeignet erscheinen. „Stellvertretend für die vielen, die sich ehrenamtlich engagieren, hat der Bezirk Oberbayern Persönlichkeiten ausgewählt, die sich in unterschiedlichsten Gebieten ehrenamtlich engagieren und ehrt sie mit der Verleihung der Bezirksmedaille.“


Zu den Geehrten zählt Josef Kink aus Fürstenfeldbruck.

Hier die Laudatio durch Bezirkstagspräsident Josef Mederer:

Anrede

Wussten Sie, meine Damen und Herren, dass Singen gesund ist und glücklich macht? Singen kann die Stimmung heben – das ist kein Geheimnis. Aber es ist inzwischen sogar wissenschaftlich belegt, dass aktives – und vor allem gemeinsames – Singen auch die Abwehrkräfte und den Kreislauf stärken sowie Depressionen vorbeugen kann. Auf den Punkt gebracht: Sänger leben gesünder und oftmals länger und zufriedener. Bevor jetzt der ein oder andere seine Stimme – und sei es nur aus gesundheitlichen Gründen – erhebt, möchte ich Ihnen schnell unseren nächsten Ehrengast vorstellen. Er ist ein Mensch, für den Singen im wahrsten Sinne des Wortes ein Lebens-Mittel ist. Herzlich willkommen, Josef Kink!

Einige von Ihnen kennen ihn vielleicht als Kreisheimatpfleger des Landkreises Fürstenfeldbruck. Er engagiert sich für den Erhalt von Brauchtum, Heimatkultur und Denkmälern, aber in erster Linie für die Volksmusikpflege. Josef Kink weiß, dass echte Volksmusik jedoch aktive Sänger und Musikanten braucht – und weniger passive Konsumenten. Und daher veranstaltet der 77-Jährige seit Jahrzehnten Veranstaltungen wie das „Offene Singen“, an dem Interessierte kostenlos teilnehmen können. Wer einmal einen solchen Abend in einem Wirtshaus miterlebt hat, weiß, dass es nicht beim Musikmachen bleibt. Das gemeinsame Singen und Musizieren macht es leicht, miteinander in Kontakt zu kommen. Zwischen den Stücken kommt man locker ins Gespräch und erzählt sich Anekdoten. Manchmal kennt jemand noch eine alte Geschichte oder Sage, die somit lebendig bleibt.

Natürlich singt und musiziert Josef Kink auch selbst gern. Er beherrscht mehrere Instrumente, darunter auch Zither. Schon als Grundschullehrer und Rektor war es ihm wichtig, dass Kinder neben Schreiben, Lesen und Rechnen auch eine musikalische Bildung bekommen. Er war jahrzehntelang Chorleiter in Emmering, gründete die Emmeringer Sänger und den Liederkranz Althegnenberg und war Mitarbeiter in der Kreismusikschule. Im Laufe der Jahre sind Josef Kink viele überlieferte Lieder der Region untergekommen, die durch das gemeinsame Singen im kollektiven Gedächtnis verankert bleiben. Parallel dazu sammelt und dokumentiert er dieses Liedgut aber auch, und arbeitet in diesem Rahmen seit vielen Jahren eng mit dem Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern zusammen.

Sehr geehrter Herr Kink, als Kreisheimatpfleger des Landkreises Fürstenfeldbruck und als leidenschaftlicher Sänger haben Sie sich große Verdienste um die regionale Volkskultur erworben. Dabei geht es – und das möchte ich hier betonen – nicht nur um den Erhalt und die Weitergabe von Liedertexten und Noten. Was Sie den Menschen bieten ist eine besondere Art des Gemeinschaftserlebnisses, das in unserer von Medien überfluteten Welt leider so selten geworden ist: dem gemeinsamen Zusammensitzen, dem gemeinsamen Singen und Musizieren – und somit einer ganz einfachen Art ein bisschen gesünder und glücklicher zu leben.

Sie haben einmal gesagt: „Aufm Berg und im Tal, singa tean ma überall.“ Ich möchte diesen Satz als Aufforderung verstanden wissen, es Ihnen gleich zu tun und die Musik und das Singen zum Lebens-Mittel zu machen. Denn dass diese Beschäftigung sich tatsächlich positiv auf Körper und Seele auswirkt, das sieht man Ihnen an! Die Medaille des Bezirkstags von Oberbayern ist Ausdruck unseres Dankes und unserer höchsten Anerkennung!

 

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