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Lebendige Erinnerungskultur

München, den Datum: 29.08.2022
Gesundheit

Zeitleiste zur Geschichte des kbo-Isar-Amper-Klinikums Haar

„Wir wollen unsere Geschichte aufarbeiten, wir wollen unsere Geschichte verstehen, wir wollen sie sichtbar machen“, sagte Bezirkstagspräsident Josef Mederer bei der Einweihung der neuen „synchronoptischen Zeitleiste“ am kbo-Isar-Amper-Klinikum Haar. Seit vielen Jahren setzt sich Mederer für die Aufklärung der NS-Verbrechen an psychisch kranken Menschen ein. In Haar hilft dabei jetzt eine Zeitleiste, auf der geschichtliche, politische und medizinische Entwicklungen gegenübergestellt werden.

Das heutige kbo-Isar-Amper-Klinikum wurde 1905 gegründet und hat eine wechselvolle Geschichte. Diese ist untrennbar verbunden mit den damaligen Gesetzen und Regelungen, den gesellschaftlichen Überzeugungen und medizinischen Veränderungen. Wie aber kann man die Verbindungen so darstellen, dass sie für jedermann erkennbar und verständlich sind? Vor zwei Jahren begann der Arbeitskreis Erinnerungskultur des Klinikums, dem Vertretungen des Bezirks Oberbayern und des Klinikums angehören, sich darüber Gedanken zu machen.

Synchronoptische Zeitleiste

Der Arbeitskreis entschied sich für eine „synchronoptische Zeitleiste“, auf der die verschiedenen Aspekte gegenübergestellt werden. Mithilfe von Bildern, Grafiken und kurzen Texten bettet sie die Geschichte des Klinikums auf elf verschiedenen Ebenen in die deutsche Geschichte ein. „Es war eine intensive Diskussion, die wir geführt haben. Aus einer Fülle an möglichen Informationen mussten wir einzelne auswählen, was nicht einfach war“, erklärt Prof. Peter Brieger, Ärztlicher Direktor des kbo-Isar-Amper-Klinikums.

Aufarbeitung der Klinikgeschichte

Die Zeitleiste ist im ersten Stock des Verwaltungsgebäudes zu finden. Sie bildet einen weiteren Baustein bei der Aufarbeitung der Geschichte des Klinikums. Im vergangenen Jahr wurden bereits Bautafeln mit den Namen der „Euthanasie“-Opfer vor dem Verwaltungsgebäude vorgestellt. Demnächst soll auch der Raum um das Mahnmal in der Nähe der evangelischen Kapelle neugestaltet werden.