Inhalt

Oberbayerischer Kulturpreis 2023 für Marcus H. Rosenmüller und das Duo Sternschnuppe

München, den Datum: 15.12.2022

Filmemacher Marcus H. Rosenmüller und das Kindermusik-Duo Sternschnuppe erhalten Auszeichnung

Einstimmig hat der Bezirkstag von Oberbayern in seiner letzten Plenarsitzung über den Oberbayerischen Kulturpreis 2023 entschieden. Er vergibt die höchste kulturelle Auszeichnung des Bezirks Oberbayern an den Filmemacher und Drehbuchautor Marcus H. Rosenmüller und an das Duo Sternschnuppe, das für anspruchs- und humorvolle Kindermusik steht.

Marcus H. Rosenmüller wurde 1973 in Tegernsee geboren und wuchs in Hausham auf. Er studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) München und drehte zunächst für den Bayerischen Rundfunk mehrere Dokumentarfilme der Reihe Irgendwo in Bayern. Der Durchbruch gelang ihm 2006 mit dem Kinofilm Wer früher stirbt ist länger tot mit 1,8 Millionen Zuschauenden in ganz Deutschland. 2007 folgten der Kinofilm Schwere Jungs und mit Beste Zeit der erste Teil einer Trilogie, zu der 2008 noch Beste Gegend und 2010 Beste Chance kamen. Der Coming-of-Age-Mehrteiler spielt im Dachauer Land, wo Rosenmüller 2008 auch einen Film über den legendären bayerischen Räuber Mathias Kneißl mit Maximilian Brückner in der Titelrolle drehte. Die Kinokomödie Sommer in Orange (2011) über eine Berliner Gruppe Sannyasins, die sich in der oberbayerischen Provinz niederlassen, erreichte in Deutschland mehr als eine halbe Million Zuschauende.


Zuletzt erschienen 2021 die Komödie Beckenrand Sheriff und der Animationsfilm Rotzbub, in dem Rosenmüller zusammen mit Santiago López Jover den Figurenkosmos des verstorbenen Karikaturisten Manfred Deix in Szene setzt.
Darüber hinaus inszenierte Rosenmüller von 2013 bis 2017 das Singspiel auf dem Nockherberg in München und schrieb zahlreiche Drehbücher. Seit 2020 leitet Rosenmüller zusammen mit Julia von Heinz an der HFF München den Studiengang Regie Kino- und Fernsehfilm. Für sein Schaffen wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 1999 mit dem Deutschen Filmschulpreis in Gold und mit dem Bayerischen Filmpreis (2007 Beste Nachwuchsregie, 2020 Bestes Drehbuch).


Die Gruppe Sternschnuppe wurde 1993 gegründet. Sie besteht aus dem Kabarettisten und Liedermacher Werner Meier und der freischaffenden Künstlerin Margit Sarholz, die auch privat ein Paar sind. Maier, geboren 1953, wuchs in einem Bauernhof in Reichertsheim (Lkr. Mühldorf) auf. Sarholz (Jahrgang 1959) stammt aus dem hessischen Nassau. Beide haben Sozialpädagogik studiert. Bereits 1986 gründete Margit Sarholz das Kindertheater Sternschnuppe. Zusammen mit Werner Meier schrieb und komponierte sie ab 1993 erste gemeinsame Lieder. So entstand die Musikgruppe Sternschnuppe.


Die Idee war, Kinderlieder für die ganze Familie zu machen. Noch im selben Jahr erschien die erste CD mit dem Titel Taxi Maxi, vier Jahre später das legendäre Album Die Brezn-Beißer-Bande. Unter dem Label Sternschnuppe Verlag sind inzwischen mehr als 30 Produktionen erschienen, die immer mit Kindern eingesungen werden. Hinzu kamen bis 2011 drei Musicals, die seither erfolgreich laufen: Die Kuh, die wollt‘ ins Kino gehen, Ritterland und Ristorante Allegro. Inhaltlich geht es dem Duo nicht nur um Spaß und Spiel, sondern auch um Themen wie Integration, Solidarität und Hilfsbereitschaft – ob mit Menschen mit Behinderungen oder Personen mit anderem kulturellem Hintergrund.


Auch der Dialekt spielt eine Rolle: Für das Album Bayerische Kinderlieder (2015) besuchte das Sternschnuppe-Duo mit einem mobilen Aufnahmestudio sieben bayerische Musikschulen. Herausgekommen ist ein lustiger Tradimix aus bekannten Liedern wie Drunt in der greana Au oder Leitl müssts lustig sei und neuen Liedern. Für die Arbeit an Grundschulen hat das Duo Sternschnuppe umfangreiche Unterrichtsmodelle mit Arbeitsmaterialien entwickelt, die es kostenlos online anbietet.


Marcus H. Rosenmüller habe in seinem ganzen filmischen Schaffen Oberbayern zum Inhalt gemacht, so Bezirkstagspräsident Josef Mederer. Liebevoll und unverkrampft zeichne er mit seinen Filmen ein Bild seiner Heimat. „Er spart nicht mit Humor, ist dennoch kritisch – aber immer mit einem Augenzwinkern.“ Kultur und Kreativität auf hohem Niveau biete auch das Kindermusik-Duo Sternschnuppe. Davon profitierten alle Generationen, nicht nur die jüngste. „Sternschnuppe verbindet Kinder, Eltern und Großeltern durch die Lust am Singen und Hören von Liedern, die Traditionelles und Neues in sich vereinen“, sagte Mederer. Ob moderner Heimatfilm oder Kinderlieder: Marcus H. Rosenmüller und das Duo Sternschnuppe zeigten die große Bandbreite der Kultur in Oberbayern und wirkten mit ihrem Schaffen weit über die Grenzen der Region hinaus.


Den Oberbayerischen Kulturpreis vergibt der Bezirk Oberbayern seit 1980 jährlich an Persönlichkeiten, die sich um das kulturelle Leben in der Region verdient gemacht haben. Der mit jeweils 5.000 Euro dotierte Preis wird 2023 in Kloster Seeon verliehen.


Bildmaterial zum Download