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München, den Datum: 18.11.2020
Heimat

Bezirk Oberbayern vergibt 1,2 Millionen Euro für Denkmalpflege

Der Bezirkstag von Oberbayern hat in seiner heutigen Sitzung 1,2 Millionen Euro für die Denkmalpflege in Oberbayern bewilligt. Davon fließt der größte Anteil in den Landkreis Eichstätt. Hohe Zuschüsse erhalten auch die Landkreise Altötting, Garmisch-Partenkirchen und Traunstein.

Mit rund 320.000 Euro ist der Landkreis Eichstätt Spitzenreiter bei der Vergabe. Zugute kommt das Geld einer Vielzahl an Geschäfts-, Wohn- und Bauernhäusern, die sich in privater Hand befinden. So gehen für die Sanierung jeweils 50.000 Euro – das ist der höchstmögliche Förderbetrag – an einen Hotelgasthof in Beilngries, an ein Wohnhaus im ehemaligen Kloster Marienstein in Eichstätt und an ein Wohnstallhaus aus dem 15. Jahrhundert in Paulushofen (Stadt Beilngries). Nach Schernfeld fließen rund 15.000 Euro für die Sanierung des ehemaligen Forsthauses. Zuschüsse gibt es auch für die im Altmühltal typischen Jurahäuser: rund 4.000 Euro für ein neues Dach an einem Jurahof in Kinding und 6.000 Euro für ein Vorprojekt zur Sanierung eines Jurahaus-Ensembles in Mörnsheim, die der Jurahausverein Eichstätt plant. Auch einige Gotteshäuser im Landkreis werden mit Mitteln des Bezirks Oberbayern saniert, darunter die Pfarrkirche St. Sixtus in Pollenfeld (50.000 Euro), die Pfarrkirche St. Ullrich in Beilngries-Kevenhüll (rund 13.800 Euro) und die Filialkirche St. Leodegar in Mendorf im Markt Altmannstein (über 12.000 Euro). Für die Sanierung der Skulpturengruppe Maria mit Kind, Petrus und Paulus fließen 4.700 Euro nach Pfraundorf (Gemeinde Kinding). Weitere 2.400 Euro gehen nach Dörndorf (Gemeinde Denkendorf), wo der Glockenstuhl der Pfarrkirche St. Sixtus saniert wird.

Im Landkreis Altötting fördert der Bezirk Oberbayern die Denkmalpflege mit rund 120.000 Euro. Über einen Zuschuss von 50.000 Euro darf sich die Gemeinde Tyrlaching freuen, die das Gasthaus „Wirt z’Dirling“ sanieren und zum Vereinshaus umbauen möchte. Die Stadt Altötting erhält 40.000 Euro für die Sanierung und den Umbau des neubarocken Rathauses. Nach Burgkirchen an der Alz gehen 1.000 Euro für Voruntersuchung an der Gassenmühle, die als Wohnhaus genutzt werden soll. Auch nach Marktl am Inn fließt ein Zuschuss (1.500 Euro) für Voruntersuchungen. Dort soll ein ehemaliges Gasthaus samt Nebengebäuden für Wohnzwecke instandgesetzt werden. Weitere Mittel gibt es für die Sanierung von Wohn- und Geschäftshäusern sowie Bauernhäusern in Neuötting, Perach und Burghausen. Auch für die Sanierung zweier Kapellen gibt der Bezirk Zuschüsse: 2.800 Euro für die Detterkapelle in Altötting (Ortsteil Raithenhart) und 800 Euro für die Wegkapelle am Edhofer Feldholz in Burgkirchen an der Alz.

In den Landkreis Garmisch-Partenkirchen fließen rund 110.000 Euro. Davon gehen 25.000 Euro nach Unterammergau, wo eine private Eigentümerin die ehemalige Mühle saniert und zum Wohnhaus umbaut. Auch in anderen Orten im Landkreis können sich Privatleute auf Geld vom Bezirk Oberbayern freuen. So gibt es für den denkmalgerechten Umbau und die energetische Sanierung einen Zuschuss für ein historisches Wohngebäude in Farchant (9.000 Euro) und für ein Bauernhaus in Garmisch-Partenkirchen (41.000 Euro). Ein weiteres Wohngebäude in Garmisch-Partenkirchen fördert der Bezirk mit 24.000 Euro die Erneuerung des Schieferdachs. Nach Oberammergau fließen 3.700 Euro für das sogenannte Hennalahaus, an dem die neuzeitlichen Fenster durch Kastenfenster ersetzt werden sollen. Und für die Sanierung eines Bauernhauses gehen rund 10.000 Euro nach Graswang (Gemeinde Ettal).

Rund 100.000 Euro gibt der Bezirk Oberbayern für die Denkmalpflege im Landkreis Traunstein aus. So erhält die Klosterbrauerei Baumburg in Altenmarkt an der Alz 4.500 Euro für die Voruntersuchung zur Sanierung des ehemaligen Meierhofs, der heute als Klosterbräustüberl genutzt wird. Ebenfalls 4.500 Euro bekommt die Stadt Traunstein für die Andachtskapelle Froschham. An der nicht geweihten Kapelle, die räumlich zu Waging am See gehört, werden Fenster und Fassade erneuert. Für die Sanierung und den Umbau von Wohnhäusern fließen 42.000 Euro nach Tittmoning und 6.500 Euro nach Traunstein. Nach Palling gehen 3.500 Euro für das ehemalige Benefiziatenhaus, das unter anderem neue Fenster erhält. Mit den restlichen Mitteln fördert der Bezirk Oberbayern den Erhalt von bäuerlichen Anwesen, darunter der Rabenbauernhof in Inzell (1.000 Euro) und die Kaitlalm in Ruhpolding (8.000 Euro), an der die Dachschindeln ausgetauscht werden.

Rund 92.000 Euro für die Denkmalpflege gehen an die Stadt Ingolstadt. Das Hochbauamt der Stadt erhält 50.000 Euro für die Erneuerung der Fenster am Katharinengymnasium. 35.000 Euro sind bestimmt für die Pfarrkirche St. Blasius im Stadtteil Zuchering. An dem Bau sollen der Dachstuhl statisch gesichert und der Innenraum saniert werden. Auch zur Sanierung der Stadtmauer gibt der Bezirk Oberbayern Geld dazu. Die mittelalterliche Stadtbefestigung wird an zwei Bauabschnitten in der Anatomiestraße erneuert (6.000 Euro).

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen fördert der Bezirk Oberbayern die Denkmalpflege mit 77.000 Euro. Davon ist der größte Teil für die Wallfahrtskirche Mariä Geburt in Gachenbach bestimmt, die wegen ihrer Lage auf dem Beinberg auch Maria Beinberg heißt. Für die Erneuerung von Fassade und Dach gibt es 50.000 Euro; für den zweiten Bauabschnitt – die Sanierung der Ausstattung – weitere 20.000 Euro. Darüber hinaus erhalten in der Stadt Schrobenhausen einige Privatleute einen Zuschuss für die den Erhalt ihrer Immobilie: Dazu gehören ein Vorprojekt zur Sanierung des Forsthauses, die Sanierung und der Umbau eines Wohn- und Geschäftshauses sowie die Beseitigung des Holzwurmbefalls in einem ehemaligen Schloss. An das Studienseminar Neuburg an der Donau gehen rund 1.000 Euro für Arbeiten an der Stuckdecke des ehemaligen Ursulinenklosters.

61.000 Euro fließen in den Landkreis Starnberg. Mit 50.000 Euro beteiligt sich der Bezirk Oberbayern an der Instandsetzung eines Gasthauses in Possenhofen (Gemeinde Pöcking). Auch für die Sanierung zweier Villen gibt es einen Zuschuss: 7.000 Euro für eine von Emanuel von Seidl errichtete Villa in Starnberg und 2.500 Euro für eine Villa in Weßling. 1.800 Euro sind für die Pfarrkirche St. Vitus im Ortsteil Erling gedacht, die statisch gesichert werden muss.

Der Landkreis Weilheim-Schongau erhält 60.000 Euro. Davon gehen 10.000 Euro an die Regens-Wagner-Stiftung Erlkam für den Ausbau des ehemaligen Klosterbräuhauses in Rottenbuch. Das Gebäude soll als Schule für Erzieherinnen und Erzieher sowie Kinderpflegerinnen und -pfleger genutzt werden. In Antdorf erhalten die Eigentümer einer früheren Hofstelle 31.000 Euro für die Runderneuerung des Anwesens – von der Fassade über neue Fenster, Türen und Böden bis hin zur Restaurierung der Malereien in der Bauernstube. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Schongau bekommt 8.000 Euro für die Sanierung der Dreifaltigkeitskirche und die katholische Pfarrkirchenstiftung St. Johannes Baptist in Peißenberg 3.000 Euro für Arbeiten an der Lourdesgrotte.

Der Bezirk Oberbayern fördert den Erhalt von Bau- und Bodendenkmälern sowie von Einzelobjekten, die wegen ihrer künstlerischen, städtebaulichen, wissenschaftlichen oder volkskundlichen Bedeutung von allgemeinem Interesse sind. Dafür gibt er in diesem Jahr insgesamt 2,1 Millionen Euro aus, von denen 900.000 Euro bereits im Mai und Juli vergeben worden sind. Mit der Förderung sollen die höheren Kosten, die bei der Renovierung oder Restaurierung denkmalgeschützter Gebäude entstehen, kompensiert werden. Der Bezirk übernimmt zehn bis zwanzig Prozent dieser Mehrkosten, jedoch nur bis zu einer Höhe von 50.000 Euro pro Maßnahme.

Auskunft über die Förderung in den anderen Landkreisen erhalten Sie im Bereich Kommunikation des Bezirks Oberbayern.


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