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PresseeinladungSchritte in die digitale Zukunft

Bezirk Oberbayern bekommt eine Datenbank für Kulturgüter und Medienverwaltung

Montag, 28.11.2022, 11:43 Uhr

Museumsobjekte recherchieren, Volksmusik und Interviews anhören, einen Nachlass einsehen, Fotos von Veranstaltungen suchen, Ausstellungen planen oder in Bibliotheksbeständen stöbern: All das soll eine neue Datenbank des Bezirks Oberbayern künftig digital möglich machen. Inzwischen ist die Suche erfolgreich abgeschlossen. Auch der Bezirk Schwaben wird künftig die gleiche Software anschaffen.

Die an der Ausschreibung beteiligten Firmen haben in dem mehrstufigen Verfahren einen mehrere hundert Kriterien umfassenden Anforderungskatalog beantwortet, ihre Datenbanken vorgeführt und Tests der Bezirke Oberbayern und Schwaben absolviert. Mitte Juli erhielt die Firma Zetcom von der Vergabestelle des Bezirks Oberbayern den Zuschlag. Die auf Software für den Kulturbereich spezialisierte Firma konnte mit der Datenbank MuseumPlus und dem Webtool eMuseumPlus am meisten überzeugen.

Kulturgut erfassen und sichern

In dreizehn Kultureinrichtungen der Bezirke Oberbayern und Schwaben wird MuseumPlus nun die bisherigen Systeme ersetzen. Auch der Bereich Kommunikation des Bezirks Oberbayern und die Pressestelle des Bezirks Schwaben wollen die Datenbank nutzen, um Bilddateien zu erfassen und danach zu suchen. Dieser Prozess wird im Museums- und Archivbereich aufmerksam verfolgt: In der bayerischen Kulturlandschaft ist es bisher einzigartig, dass Museen, Archive und Kunstsammlungen ihre Bestände in einer einzigen Datenbank zusammenführen, einheitlich erfassen und somit langfristig sichern.

Weichenstellung für die Zukunft

Die Einrichtungen des Bezirks Oberbayern verwenden teilweise bereits seit Ende der 1980er-Jahre unterschiedliche Datenbanken oder Office-Programme, um ihre Bestände zu erfassen. Diese entsprechen nicht mehr den heutigen fachlichen Standards für Archivierung, Recherche und Veröffentlichung von materiellem und immateriellem Kulturgut.

Mit der Entscheidung für MuseumPlus sind jetzt im Kulturbereich die Weichen für eine nachhaltige und in Zukunft erweiterbare Lösung gestellt. Der Bezirk Oberbayern ist damit in bester Gesellschaft, denn mehr als 9 000 Nutzer in über 1 100 Institutionen in derzeit 36 Ländern nutzen MuseumPlus, um ihr kulturelles Erbe zu erschließen und zu verwalten – darunter beispielsweise der Louvre in Paris, die Staatlichen Museen zu Berlin und die Universität für angewandte Kunst Wien. Die moderne Benutzeroberfläche, die Ausrichtung nach den aktuellen Dokumentationsstandards sowie eine zukunftsweisende Web-Technologie sind einige Vorteile der neuen Software.

Neuerungen mit gemeinsamer Datenbank

Die Datenbank kann sowohl Objekte als auch Archiv- und Bibliotheksbestände sowie Born digitals (also nur digital vorhandene Objekte) verwalten. Es ist möglich, sie an die speziellen Bedarfe der Einrichtungen anzupassen. Dadurch kann schnell und flexibel auf neue Anforderungen reagiert werden.

Auf einem Schriftstück, bei dem in altdeutscher Handschrift eine Liste zu sehen ist, liegt eine 3,5"-Diskette, eine DVD und ein USB-Stick.
Archivieren im Wandel der Zeit: Von handschriftlichen Listen ging der Weg zur Speicherung auf Datenträgern. Nun werden die Informationen in der Datenbank in die Cloud gelegt. (Foto: Wolfgang Englmaier © Bezirk Oberbayern)

Für die Mitarbeitenden und die kulturell interessierte Öffentlichkeit bringt MuseumPlus viele Vorteile. Die Einrichtungen wachsen enger zusammen: Sie tauschen sich über die gemeinsame Erfassung aus, vereinheitlichen diese und werden einrichtungsübergreifend alle freigegebenen Bestände recherchieren können. Die Mitarbeitenden erhalten nun einen digitalen Werkzeugkasten, in den sie ihr Fachwissen breit einbringen können.

Gemeinsame Projekte und der Austausch von erfassten Daten mit externen Museen und Archiven werden wesentlich einfacher. Ausgewählte Objekte lassen sich online barrierefrei präsentieren. Dafür werden mittels eMuseumPlus geeignete Sammlungen im Internet präsentiert und ein Recherchezugriff für die Öffentlichkeit geschaffen – als Beitrag zur Gedächtnis- und Erinnerungskultur Oberbayerns. (SV)

Beteiligte Einrichtungen des Bezirks Oberbayern:

  • die beiden Freilichtmuseen Glentleiten und Amerang,
  • das Zentrum für Trachtengewand,
  • das Zentrum für Volksmusik, Literatur und Popularmusik,
  • das Bezirksarchiv,
  • das Psychiatrie-Museum
  • der Schafhof – Europäisches Künstlerhaus Oberbayern.

    In der Galerie ausgestellte Werke und die Kunstschätze von Kloster Seeon sollen ebenfalls inventarisiert werden.

Beteiligte Einrichtungen des Bezirks Schwaben:

  • die Museen Oberschönenfeld
  • und KulturLand Ries
  • die Beratungsstelle für Volksmusik
  • die Trachtenkulturberatung
  • die Heimatpflege und das Bezirksarchiv