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Zu Hause gesund werden

München, den Datum: 25.03.2025

Agatharied: psychiatrische Behandlung wie in der Klinik – nur ohne stationären Aufenthalt

Eine intensivere psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung war früher nur in stationären Einrichtungen möglich. Doch seit einigen Jahren können psychiatrische Kliniken Patientinnen und Patienten mit der Indikation zur stationären Therapie auch zu Hause behandeln – ganz im Sinne des Leitsatzes „ambulant vor stationär“. Eine solche „Stationsäquivalente Behandlung“ (StäB) bietet jetzt auch die kbo-Lech-Mangfall-Klinik Agatharied im Versorgungsgebiet Bad Tölz-Wolfratshausen an.

In anderen Ländern wie zum Beispiel England ist das „Hometreatment“ bereits seit Jahrzehnten fester Bestandteil der psychiatrischen Behandlung. In Deutschland ist dieses Angebot noch relativ neu. In Bayern folgt jetzt nach dem Standort München des kbo-Isar-Amper-Klinikums und der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Garmisch-Partenkirchen am Standort Peißenberg die kbo-Lech-Mangfall-Klinik Agatharied als dritte Klinik, die die stationsäquivalente Behandlung anbietet. Die entscheidende Voraussetzung für diese Form der Behandlung ist, dass sich das Behandlungsziel am ehesten im häuslichen Umfeld erreichen lässt und das Umfeld die Behandlung auch unterstützt. Es handelt sich bei StäB um eine komplexe, aufsuchende, zeitlich begrenzte, akutpsychiatrische Versorgungsform, die ein mobiles Team im unmittelbaren Lebensumfeld der Patientinnen und Patienten durchführt.

Außenaufnahme von zweistöckigen Gebäuden, die teilweise holzverkleidet sind. Im Vordergrund eine grüne Wiese und im Hintergrund eine hügelige Landschaft
Für eine psychiatrische Behandlung ist ein stationärer Aufenthalt in der Klinik in Agatharied nicht mehr unbedingt erforderlich.

Engmaschige Gesundheitsüberwachung

Zur Behandlung gehören medikamentöse, ärztliche, pflegerische, sozialpädagogische sowie psycho- und fachtherapeutische ­Angebote. Das mobile Team überwacht dabei den Gesundheitszustand der Patientinnen und Patienten fortlaufend und engmaschig. Hinsichtlich der Inhalte sowie der Flexibilität und Komplexität entspricht die Versorgung einer vollstationären Behandlung. Indem die Patientinnen und Patienten aber im häuslichen Umfeld bleiben, wird ihnen größtmögliche gesellschaftliche Teilhabe und Selbstbestimmung ermöglicht.

Individuell angepasste Behandlung

StäB fördert den selbstverantwortlichen Umgang der Patientinnen und Patienten mit ihrer Erkrankung, optimiert personalintensive Behandlungszeiten und beeinflusst den weiteren Verlauf der Erkrankung positiv. Außerdem lassen sich dadurch Behandlungsangebote individuell ausgestalten und anpassen.

Für den Chefarzt der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Agatharied, Professor Dr. Michael Landgrebe, erweitert StäB das bisherige Angebot um einen wichtigen Baustein: „Dass wir jetzt auch von Agatharied aus unseren Patientinnen und Patienten eine StäB-Behandlung anbieten können, ist ein Meilenstein in der Weiterentwicklung der therapeutischen Angebote der Klinik und gerade für Patientinnen und Patienten mit Hemmnissen für eine Behandlung in der Klinik eine ideale, moderne und wirksame Therapieoption.“

StäB kommt infrage für Patientinnen und Patienten, die
  • stark auf die Vertrautheit ihrer häuslichen Umgebung angewiesen sind
  • große Vorbehalte gegenüber einem Klinikaufenthalt haben
  • große Einschränkungen in der ­Sozialkompetenz aufweisen
  • unter starken Ängsten oder ­Zwängen leiden
  • kleine Kinder versorgen müssen
  • in einem positiven, stützenden ­sozialen Umfeld leben
Informationen unter
Telefon 08026 393-4061 oder E-Mail anmeldung.staeb-hnk@kbo.de