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Vom Kinderradio bis zur mechanischen Krippe

München, den Datum: 01.07.2020
Heimat

Entscheidung über Heimatpflegeförderung 2020 / Beteiligung an Unkosten bei Absagen

Mit rund 200.000 Euro fördert der Bezirk Oberbayern die Heimatpflege in der Region. Davon hat der oberbayerische Bezirkstag in seiner heutigen Sitzung rund 170.000 Euro bewilligt. Über 30.000 Euro waren bereits im Mai ausgezahlt worden. Dabei handelte es sich um Zuschüsse unter 2.500 Euro, die Bezirkstagspräsident Josef Mederer frei vergeben darf. Förderungen über 2.500 Euro konnten wegen der Corona-Beschränkungen erst jetzt durch den Kulturausschuss beschlossen werden.

Mit dem Geld unterstützt der Bezirk über 50 Projekte von Vereinen und Organisationen in ganz Oberbayern. In voller Höhe erhalten diese den Zuschuss allerdings nur, wenn die geförderte Veranstaltung stattfindet. Realisiert werden können vor allem Publikationen, darunter die Zeitschrift „Literatur in Bayern“, die der Bezirk mit rund 2.300 Euro fördert, und die Heimatzeitschrift Amperland (5.000 Euro). Ebenfalls 5.000 Euro erhält das Dachauer Forum, eine katholische Erwachsenenbildungseinrichtung, die fortlaufend das Gedächtnisbuch für die Häftlinge des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau erweitert. Der Verein „Festival des Neuen Heimatfilms” in Mühldorf am Inn plant ein Kino-Vorspiel zur Biennale Bavaria International 2021 – der Bezirk gibt 4.400 Euro dazu.

Für ein Vorhaben ganz anderer Art gehen 4.500 Euro nach Altötting. Dort soll die seit Jahren stillgelegte mechanische Krippe mit über 120 Figuren, Landschaften und Bauten gesichert und neu aufgestellt werden, nachdem ein eigens dafür gegründeter Verein sie in einer Auktion erwerben konnte. Das Bauernhofmuseum Jexhof bekommt einen Zuschuss für die Ausstellung „Eiszeit, Gletscher, Mammut und Moränen“. Und nach Moosburg gehen 700 Euro an den Verein Altstadtförderer für einen Architekturwettbewerb. Geld aus dem Topf der Heimatpflege gibt es auch für Radioprojekte mit Heimatbezug wie beispielsweise das Format „Kinder erleben Oberbayern” von Radio Regenbogen in Rosenheim (rund 2.800 Euro).

Die zahlreichen geförderten Veranstaltungen zeigen eine große thematische Bandbreite, die das vielfältige Engagement der Menschen für ihre Heimat Oberbayern widerspiegelt. Nicht zuletzt deswegen hebt Bezirkstagspräsident Josef Mederer hervor: „Wir lassen die Vereine und Organisationen nicht im Regen stehen. Wenn sie Ausgaben hatten und eine Veranstaltung nicht stattfinden kann, dann helfen wir.“ Gegen Nachweis erstattet der Bezirk Oberbayern zehn Prozent der für die Vorbereitung bereits entstandenen Kosten. Zu den abgesagten Projekten gehören unter anderem das Internationale Bergfilmfestival Tegernsee und der Willibaldritt in Jesenwang.

Der Bezirk Oberbayern fördert Projekte und Veranstaltungen der regionalen Kultur in Oberbayern als freiwillige Leistung. Über die Heimatpflegeförderung können Antragsteller einen Zuschuss von bis zu zehn Prozent der Gesamtkosten eines Projekts erhalten, jedoch maximal bis zu einer Höhe von 15.000 Euro.


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