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München, den Datum: 19.04.2023
Denkmalpflege

Bezirk Oberbayern vergibt 1,1 Millionen Euro für Denkmalpflege

Das hat der Kulturausschuss des oberbayerischen Bezirkstags heute beschlossen. Der Bezirk fördert damit 92 kommunale, kirchliche oder private Vorhaben. Über die Hälfte der Gesamtsumme fließt in die Landkreise Traunstein, Mühldorf a. Inn, Dachau und Freising.

Ein historisches mehstöckiges Haus aus der Jahrhundertwende mit großen Glasfensterreihen, davor einegroße Hecke.
Die Alte Schule Erlstätt (Gemeinde Grabenstätt im Lkr. Traunstein) soll künftig von Vereinen genutzt werden. Der Bezirks Oberbayern fördert die Sanierung. (Foto: Günter Abel © Gemeinde Grabenstätt)

„Mit unserer Denkmalpflegeförderung tragen wir dazu bei, dass unsere Kulturlandschaft in Oberbayern auch für die nächsten Generationen attraktiv ist“, sagte Bezirkstagspräsident Josef Mederer. „Dabei wollen wir nicht nur Altes erhalten, sondern bewusst auch alte Gemäuer für eine neue Nutzung ertüchtigen.“ Die Förderung, für die der Bezirk jährlich mehr als zwei Millionen ausgibt – eine zweite Vergabe folgt im Herbst – sei „ein bedeutsamer Rückfluss der Bezirksumlage in die Landkreise und kreisfreien Städte“.

Der größte Anteil im Fördertopf geht mit rund 195.000 Euro an den Landkreis Traunstein. Davon profitiert beispielsweise die Stadt Tittmoning, die den Braugasthof Stadtsaal mit einer neuen Fassade versehen und ein Stück der nordwestlichen Stadtmauer und den Tordurchgang zur Burg sanieren möchte. Sie bekommt dafür 59.000 Euro vom Bezirk. Die Gemeinde Grabenstätt erhält eine Finanzspritze für die Alte Schule Erlstätt, die saniert wird und künftig von Vereinen genutzt werden soll. Auch bäuerliche Denkmäler fördert der Bezirk – von einem Vierseithof in Simmering über einen Bundwerkstadel in Altenmarkt a. d. Alz bis hin zu einem Rossstall in Waging a. See (Ortsteil Otting). An die katholische Pfarrkirche St. Michael in Inzell fließt Geld für ein Restaurierungskonzept. Über einen Zuschuss für die Erneuerung der Kapelle Mühlau in Schleching darf sich die Dorfgemeinschaft Mühlau freuen. Weitere geförderte Projekte zeigt die Übersicht im Anhang.

Im Landkreis Mühldorf a. Inn können mit dem Förderbetrag von rund 147.000 Euro acht Objekte erneuert werden. Zwei erhalten den Höchstbetrag von 50.000 Euro: der Gutshof an der Schlossanlage Egglkofen für Sanierung und Umbau sowie das Franziskanerinnenkloster Au a. Inn, in dem die ehemalige Klosterökonomie als Gaststätte reaktiviert werden soll. In den Markt Kraiburg a. Inn fließen 1.000 Euro für Vorarbeiten zur Sanierung der Filialkirche St. Aegidius. Geld für Voruntersuchungen geht auch an die Heiliggeistspitalstiftung in Mühldorf a. Inn, die das Spitalgebäude sanieren möchte. Die restlichen Mittel fließen in die Sanierung von Bauern- und Wohnhäusern.

Genau 111.100 Euro investiert der Bezirk in die Denkmalpflege im Landkreis Dachau. Davon gehen 50.000 Euro an das Kloster Indersdorf für die Sanierung der Klostermauer. Auch in Altomünster wird die Mauer am ehemaligen Kloster saniert – der Bezirk gibt rund 29.000 Euro dazu. In Dachau möchte der Verein Kinderschutz e. V. eine Villa in der Burgfriedenstraße instand setzen, um diese als Kinderhaus zu nutzen (19.000 Euro). In Odelzhausen darf sich der Verein der Freunde Dorfkapelle Hadersried über 1.500 Euro freuen. An der dem Heiligen Franziskus geweihten Kapelle sollen die Fassade und der Kreuzweg erneuert werden. Der Rest fließt in die Sanierung eines Bauernhauses und einer Scheune.

Mit rund 103.000 Euro fördert der Bezirk im Landkreis Freising sechs Objekte. Die Große Kreisstadt Freising bekommt 50.000 Euro für ihr Haus der Vereine und weitere 1.100 Euro für den Kindergarten Brummkreisel im Kirchdorf Tüntenhausen. An beiden Häusern erhält die Fassade einen neuen Anstrich. Weitere Zuschüsse gehen nach Fahrenzhausen, und zwar an die Filialkirchen St. Margareth in Großnöbach (4.700 Euro für eine neues Dachtragewerk) und St. Quirin in Großeisenbach (rund 1.000 Euro für die Erneuerung der Malerei im Inneren). Von den restlichen Mitteln profitieren zwei Wohnhäuser in Freising und Moosburg.

Denkmäler im Landkreis Erding fördert der Bezirk mit rund 94.000 Euro. Die Mittel fließen in zehn Projekte, darunter die meisten in kirchlicher Hand. So gehen rund 41.000 Euro nach Wartenberg an die Pfarrkirche Mariä Geburt. An dem Gotteshaus soll zum einen der Turm erneuert werden, zum anderen ist nach einem Vandalismusschaden die Überarbeitung der Ausstattung erforderlich. Nach Obergeiselbach (Gemeinde Walpertskirchen) fließen 18.000 Euro in die Filialkirche St. Johannes der Täufer, deren Innenraum instandgesetzt werden soll. Auch an der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Berglern ist eine Sanierung im Kircheninneren erforderlich, die der Bezirk mit 9.000 Euro unterstützt. Privatleute können sich über einen Zuschuss zur Voruntersuchung einer geplanten Sanierung freuen: 12.000 Euro erhalten die Besitzer von Schloss Burgrain in Isen, und 6.000 Euro gehen an einen Einfirsthof im Weiler Moostetten (Gemeinde Pastetten).

Auch der Landkreis Altötting kommt mit fast 70.000 Euro in den Genuss der Förderung durch den Bezirk. Die Mittel gehen an zehn Projekte, darunter neun in privater Hand: die Gassenmühle in Burgkirchen a. d. Alz (rund 48.000 Euro für die Instandsetzung), das private Heimatmuseum im Alten Bahnhof Tüßling (5.000 Euro für die Sanierung) sowie zwei Bauernhäuser in Perach und mehrere Wohnhäuser in Marktl und Burghausen. Auch archäologische Funde sind förderwürdige Denkmäler. So sollen in Garching a. d. Alz Funde aus der Bronze- und Eisenzeit sowie des frühen Mittelalters freigelegt und gereinigt werden. Der Heimatbund der Gemeinde erhält dafür einen Zuschuss von 600 Euro.

Der Bezirk Oberbayern fördert den Erhalt von Bau- und Bodendenkmälern sowie von Einzelobjekten, die wegen ihrer künstlerischen, städtebaulichen, wissenschaftlichen oder volkskundlichen Bedeutung von allgemeinem Interesse sind. Dafür gibt er jährlich rund zwei Millionen Euro aus. Mit der Förderung sollen die höheren Kosten, die bei der Renovierung oder Restaurierung denkmalgeschützter Gebäude entstehen, kompensiert werden. Der Bezirk übernimmt zehn bis zwanzig Prozent dieser Mehrkosten, jedoch nur bis zu einer Höhe von maximal 50.000 Euro.

Auskunft über die Förderung in den anderen Landkreisen erhalten Sie im Bereich Kommunikation des Bezirks Oberbayern.


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