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„So will ich wohnen und leben“  

München, den Datum: 04.04.2019

Fachtag zu den individuellen Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen

Gemeinsam mit den Wohlfahrtsverbänden und Experten in eigener Sache hat die Regionalkoordination Behindertenhilfe des Bezirks Oberbayern einen Fachtag veranstaltet. Eingeladen waren Menschen mit Behinderungen, um sich gemeinsam mit dem Thema Wohnen zu befassen. Durch den Tag führte Susanne Göbel, eine Expertin zu den Themen Selbstbestimmung und leichte Sprache.
Buttons in blauer und grüner Farbe mit Aufschrift: "So will ich leben und wohnen"
© Bezirk Oberbayern

Den Auftakt machte eine Aufführung der Theatergruppe des Kreativlabors der Pfennigparade mit einem Stück zum Thema Wohnen. Danach berichteten 60 Teilnehmer aus verschiedenen Einrichtungen in Oberbayern über ihre jetzige Wohnsituation. In kleinen Workshop-Gruppen wurde anschließend gemeinsam erarbeitet, was ihnen gut und was ihnen weniger gut an ihrer Wohnsituation gefällt. Teilweise kommunizierten die Experten in eigener Sache mit Hilfe von Symbolen oder Sprachcomputern.

Themen waren beispielsweise die Zimmergröße, Haustiere, die Essensituation und -zubereitung, Freizeitgestaltung, Urlaubsplanung, Gruppengrößen und soziale Teilhabe. Nach der Mittagspause wurden Wünsche und Träume auf Traumwolken geschrieben. die Experten in eigener Sache hatten die Möglichkeit, ihre Vorstellungen über ihr ideales Wohnen zu vermitteln. Abschließend wurden die Arbeitsergebnisse der zehn Arbeitsgruppen im Plenum präsentiert. Den Abschluss bildeten zwei romantische Heiratsanträge auf offener Bühne. Eine rundum entspannte Stimmung begleitete den gesamten Tag.

Das Fazit der Veranstalter fällt positiv aus: Das neue Format wurde von allen Beteiligten positiv aufgenommen. Menschen mit Behinderungen mit einzubeziehen und ihnen eine Stimme zu geben, sollte im Sinne der Inklusion Schule machen. Gemäß dem Slogan „Nicht über uns ohne uns“ brachten alle beteiligten Menschen mit viel Engagement ihre Ideen ein. In einer Arbeitsgruppe mit Vertretern der Verbände und Experten in eigener Sache wird das zuständige Fach-Referat 22 nun nachdenken, wie die Einrichtungen und der Bezirk die Anregungen umsetzen können. Der Fachtag sollte den Auftakt für eine zukünftig engere Abstimmung mit Menschen mit Behinderung geben.