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Gerhard Kinshofer aus Miesbach mit der Bezirksmedaille geehrt

München, den Datum: 18.10.2016
Bezirksmedaille

Als Zeichen seiner Anerkennung verleiht der Bezirk Oberbayern an Menschen, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich um das öffentliche Wohl in Oberbayern verdient gemacht haben, die Bezirksmedaille.

Gruppenfoto mit Urkunde und Medaille

Erstmals fand die Verleihung der Ehrung in einem renovierten Teil des Gebäudes der Bezirksverwaltung statt: In knapp zwei Jahren Umbauzeit hat sich die ehemalige Essenskantine in ein „multifunktionales Herzstück der Bezirksverwaltung“ gewandelt, das nach den Worten von Bezirkstagspräsident Josef Mederer sowohl die Funktion der Kantine inne hat, sich aber auch schnell in Räumlichkeiten verwandeln lässt, die für kulturelle Veranstaltungen oder für politische Sitzungen genutzt werden können oder einen festlichen Rahmen für Ehrungen bieten, wie die der Bezirksmedaille.

In seiner Rede betonte Mederer, dass das ehrenamtliche Engagement eine tragende Säule der Gesellschaft sei. Er verwies darauf, dass der demografische Wandel, aber auch die Globalisierung der Gesellschaft diese vor neue Herausforderungen stelle, die sich ohne die aktive Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger nicht bewältigen lassen. Mederer wandte sich direkt an die Geehrten: „Wir brauchen in unserer Gesellschaft Vorbilder, Vorbilder wie Sie. Sie zeigen mit ihren Lebensentwürfen, dass man sich nicht nur blind durchs Leben treiben lassen muss, sondern, dass es möglich ist, anzupacken und Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.“

Das Tun dieser Vorbilder solle öffentlich werden, „damit sich möglichst viele Nachahmer finden“, so Mederer.

Eines dieser Vorbilder ist Gerhard Kinshofer.
Hier die Laudatio durch Bezirkstagspräsident Josef Mederer:

„Die Menschen, die wegen ihres ehrenamtlichen Engagements als Vorbilder gelten können, widmen sich den unterschiedlichsten Betätigungsfeldern und Leidenschaften und von der Öffentlichkeit werden sie ganz verschieden wahrgenommen. So wurde unser nächstes Vorbild, das wir ehren möchte, von der Presse bereits als „wandelndes Infozentrum“ bezeichnet: Gerhard Kinshofer.

Er hat ein großes Herz für Vögel, für die Natur unserer Heimat sowie für Kinder und Jugendliche, denen er diese Schätze näher bringt. Direkt neben der Autobahn München-Salzburg, wo man es am wenigsten vermutet, liegt mitten in einem Landschaftsschutzgebiet der wohl schönste See südöstlich von München: der Seehamer See. Er ist Teil von einem der modernsten Pumpspeicherkraftwerke Europas, der Leitzachwerke. Dem See werden viele Nutzungsansprüche entgegengebracht: Er dient als Energielieferant und bedeutendes Naherholungsgebiet, aber auch als einzigartiger Naturraum. Dass sich diese unterschiedlichen Ansprüche vereinbaren lassen, ist auch ein Verdienst von Georg Kinshofer:

Den Seehamer See als Naturraum zu erhalten und so zu gestalten, dass Tiere und Menschen gleichermaßen dort Erholung finden, das ist maßgeblich auf das Wirken unseres Medaillenträgers zurückzuführen: Ihm haben wir die Errichtung der Vogelschutzzone mit ihrer überregionalen Wichtigkeit für den Wasservogelzug und eine naturverträgliche Ausgestaltung des Naherholungsgebietes für Mensch, Tier- und Pflanzenwelt zu verdanken. Beliebt sind seine fachkundigen naturkundlichen Führungen um den See und Vogelbeobachtungen zu allen Jahreszeiten. Seit 1990 kann man ihn fast jeden Tag am See antreffen. Zusammen mit der Vogelschutzwarte Garmisch führt er dort nahezu lückenlose Bestandserhebungen der Wasservögel durch. Wegen seiner nahezu ständigen Anwesenheit am See, seiner Freundlichkeit, der Kontaktfreudigkeit und seiner Fachkompetenz trägt er maßgeblich zur Akzeptanz der Schutzmaßnahmen bei und gewinnt überdies kundige Unterstützer. So verdankt der See seit einen Vierteljahrhundert dem beharrlichen ehrenamtlichen Einsatz von Gerhard Kinshofer einen unbezahlbaren Schutz.

Kinshofers ehrenamtliches Engagement beschränkt sich aber nicht nur auf sein Wirken vor Ort am See: Seit 1996 leitet er zudem als Kreisvorsitzender die Geschicke des Landesbundes für Vogelschutz. Dabei engagiert er sich ebenso für Vogelschutzzonen am Tegernsee wie für den Erhalt gepachteter Biotopflächen. Beachtung fanden auch groß angelegte Naturschutzaktionen, wie das „Springkraut-Rama-Dama“, bei dem 1400 Schüler mitmachten, um das ursprünglich aus Indien eingeführte Springkraut einzudämmen. Monat für Monat organisiert Kinshofer Fachvorträge, Exkursionen und Reiseberichte. Seiner Arbeit und der Zusammenarbeit von etwa 460 Mitgliedern seines Kreisverbandes des Landesbundes für Vogelschutz ist es zu verdanken, dass es in der Region noch Steinadler und Wanderfalken gibt. Er sorgt dafür, dass Zugvögel Rückzugsräume finden, die Kinshofer mit „Autobahn-Raststätten“ vergleicht, wo die Tiere für die lange Weiterreise Kraft gewinnen.

Danke Ihnen, Herr Kinshofer, für die ungezählten Stunden ehrenamtlichen Engagements! Danke dafür, dass Sie das Feuer ihrer Leidenschaft weitergeben und bei anderen neu entfachen!Mit unserer Bezirksmedaille sagen wir heute „herzlichen Dank“ für Ihr vorbildliches Engagement!“

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